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die That?" frug die Frau in zorniger Verachtung zum ersten Mal ihm einen Schritt entgegentretend -- "leugnest Du den armen unglueckseligen Menschen der meinem Vater Jahre lang treu und ehrlich gedient, und durch _Dich_ sein ehrloses Grab fand, mit kaltem Blute _gemordet_ zu haben? O barmherziger Gott" fuhr sie, ihr Antlitz in den Haenden bergend fort -- "mir reisst der Gedanke daran das Herz in blutigen Stuecken entzwei, und _ich_ -- ich bin das _Weib_ eines solchen Verbrechers -- und _mich_ hat er aus meiner gluecklichen Heimath fortgeschleppt -- Verloren -- verloren." Ein lindernder Thraenenstrom brach sich in diesem Augenblick die Bahn, und in sich zusammengeknickt sank die Frau auf den Stuhl zurueck und schluchzte laut. Henkel blieb volle Minuten lang mit unterschlagenen Armen und finster zusammengezogenen Brauen vor ihr stehn; zwei- oder dreimal oeffnete er auch den Mund, aber kein Laut kam ueber seine Lippen, bis draussen in der Cajuete, durch die sie nur durch eine duenne Bretterwand geschieden waren, Stimmen laut wurden. Es war Frau von Kaulitz mit Herrn von Benkendroff und dem armen Hopfgarten als Nachtrab, da sich die Dame unter keiner Bedingung laenger ihr Whist wollte entziehen lassen. Henkel richtete sich gewaltsam auf, strich sich die Haare aus der Stirn und sagte mit unterdrueckter, aber fester entschlossener Stimme: "Du wirst wissen Clara, wie Du Dich hier an Bord zu benehmen hast -- ich lasse Dich jetzt allein und hoffe Dich morgen frueh wieder _vernuenftig_ zu finden." Eine abwehrende Bewegung der ausgestreckten Hand war Alles was die Frau darauf erwiederte, die sonst regungslos in ihrer Stellung blieb, und Henkel verliess rasch den kleinen Raum und betrat die innere Cajuete, zugleich den Gesellschafts- und Speisesaal, wo Herr von Benkendroff eben den Spieltisch in Ordnung brachte, und Herr von Hopfgarten indessen als Opfer auf dem schon bereit gerueckten Stuhle sass, und mit vor sich auf dem Tisch gefalteten Haenden die Daumen umeinander jagte. "Hallo Herr Henkel" rief er aber diesem sich rasch nach ihm umdrehend entgegen, als er ihn aus seiner Cajuete treten sah, "nun wie geht's meiner verehrten Dame, Ihrer lieben Frau, noch nicht wieder munter?" "Es geht besser" erwiederte Henkel ihm zunickend, mit vielleicht absichtlich lauter Stimme -- "ich bin fest ueberzeugt dass sie morgen wieder wohl genug sein wird, am Fruehstueckstisch zu erscheinen." "Nun das freut mich herzlich" sagte der k
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