gleich zu und
schlossen die Luke mit den Lukenklappen, weiterem Eindringen des
Seewassers, weniger der Passagiere, als der unter ihnen eingestauten
Fracht wegen, zu wehren, aber der Angstruf der Zaghaftesten, "das Schiff
hat einen Leck -- wir sinken -- wir sind verloren" zuckte mit dem Nothschrei
von Lippe zu Lippe, und Alles, was sich noch auf den Fuessen halten konnte,
draengte jetzt wild zurueck, der hinteren Luke zu, den Weg von da an Deck zu
finden. Ein gewisser Instinkt trieb die Schaar an die freie Luft, wo eben
so wenig Rettung fuer sie war, als dort unten, waere ihr furchtbarer
Verdacht wirklich begruendet gewesen -- aber sie wollten nicht im Dunklen
sterben.
"Na nu setz mich mal an Land!" rief der Steuermann verwundert, als die
Passagiere ploetzlich, wie Bienen aus ihrem gestoerten Haus, an Deck
quollen, und nach dem Boot und um Huelfe schrieen, "Doeskoeppe, seid Ihr
verrueckt geworden oder was faellt Euch ein? -- wollt Ihr machen, dass Ihr
wieder hinunter kommt, oder ich lass' Euch hier oben noch einmal
begiessen!"
Die Drohung half aber Nichts, Andere pressten nach, von unten herauf, den
Erstgekommenen den Rueckzug abschneidend, und eine gerade wieder ueber das
Schiff herueberschlagende See vermehrte die furchtbare Verwirrung der zum
Tod Erschrockenen.
Unten im Zwischendeck schrie eine einzelne Frauenstimme mit
markdurchschneidenden Toenen nach Huelfe, und unheimlich klang der gellende
Laut selbst durch das Gewirr von Stimmen und das Toben der Elemente.
"Aber so nehmt doch nur um Gottes Willen Vernunft an -- zurueck da mit Euch
oder ich lasse die Luke hier ebenfalls dicht machen und keiner Mutter Sohn
wieder an Deck herauf" -- bat und fluchte der Seemann -- aber Alles umsonst;
ein panischer Schrecken hatte sich der unglueckseligen Passagiere
bemaechtigt und Einzelne, die von der ueberstuerzenden See fortgewaschen an
Deck herumschwammen, und wie sie nur den Mund wieder frei bekamen, nach
Rettung bruellten, setzten der heillosen Verwirrung die Krone auf, und
trieben jetzt auch die Cajuetspassagiere in Todesangst aus ihren Coyen.
Es bedurfte wohl einer halben Stunde Zeit, in der die Matrosen die, die am
meisten schrieen, und sich am unsinnigsten geberdeten, anfassen, schuetteln
und erst wieder zur Vernunft stossen mussten, bis die Leute nur anfingen zu
begreifen, dass ihnen keineswegs eine unmittelbare Gefahr drohe, und der
Sturm eben nicht aerger das noch vollkommen tuechtige und dichte Schiff
umtobe,
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