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genkommens Michael Strogoff's, sie wussten nun, welche Pruefung er, ein Sklave seiner Pflicht, hatte ueber sich ergehen lassen, und nichts konnten sie fuer den Gefangenen in der grausamen Hand der Tartaren, gar nichts fuer ihn thun! Da sie keineswegs begierig waren, der Vollstreckung des Urtheils an dem Ungluecklichen beizuwohnen, so kehrten sie nach der Stadt zurueck. Eine Stunde spaeter trabten sie schon auf der Strasse nach Irkutsk, um unter dem russischen Heere "den Revanchekrieg", wie Alcide Jolivet schon zu sagen beliebte, weiter zu verfolgen. Inzwischen stand Michael Strogoff aufrecht da, mit einem Blicke voll maennlichen Stolzes auf den Emir, voll Verachtung gegen Iwan Ogareff. Er erwartete sterben zu muessen, und doch haette man vergeblich ein Zeichen der Schwaeche an ihm zu entdecken gesucht. Die Zuschauer am Rande des Platzes ebenso wie der Generalstab Feofar-Khan's, fuer welche diese Hinrichtung nur ein Lockmittel zum Ausharren war, erwarteten die Vollstreckung des Urtheils. Nach Stillung ihrer Neugier brannte diese wilde Horde vor Verlangen, sich thierisch zu berauschen. Der Emir gab ein Zeichen. Von Garden gedraengt naeherte sich Michael Strogoff mehr der Terrasse, und Feofar-Khan sprach zu ihm in der auch ihm verstaendlichen tartarischen Mundart: "Du kamst, um zu sehen, Spion der Russen. Du hast zum letzten Mal gesehen. Nach Verlauf einer Minute werden Deine Augen dem Lichte fuer immer verschlossen sein!" Nicht den Tod sollte Michael Strogoff also erleiden, aber von ewiger Blindheit geschlagen werden. Ist der Verlust des Gesichts vielleicht nicht noch schrecklicher, als der des Lebens? Der Unglueckliche war verdammt, geblendet zu werden. Auch als Michael Strogoff das ueber ihn gefaellte Urtheil aus dem Munde des Emirs vernahm, erbleichte er nicht. Er blieb unerschuettert, die Augen weit geoeffnet, stehen, als wollte er sein ganzes Leben in diesen letzten Blick zusammendraengen. Diese Unmenschen um Gnade anzuflehen erschien nicht nur unnuetz, sondern auch seiner unwuerdig. Er dachte ueberhaupt gar nicht daran. Alle seine Geistesthaetigkeit condensirte sich, so zu sagen, in seiner unwiderruflich verfehlten Mission, in seiner Mutter und Nadia, die er nie wiedersehen sollte. Dennoch liess er aeusserlich nichts von der tiefen Erregung seines Innern blicken. Sein ganzes Wesen durchzuckte der Gedanke, sich noch einmal auf irgend eine Weise zu raechen. Er kehrte sich zu Iwan Ogareff um. "Iwa
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