lich mit allem Nothwendigen versorgt, nach der Hauptstadt
Ostsibiriens zurueckgezogen.
Der alte Seemann erwartete also gewiss nicht, hier noch weitere Fluechtlinge
aufnehmen zu sollen, und doch kamen, als das Floss nur anlegte, zwei
Passagiere mit aller Hast aus einem veroedeten Hause herabgelaufen.
Nadia sah von ihrem Platze auf dem Hintertheile nur mit halbem Auge dahin.
Da entfuhr ihr ein leiser Schrei. Sie ergriff die Hand Michael Strogoff's,
der verwundert den Kopf emporrichtete.
"Was hast Du, Nadia? fragte er.
-- Unsere beiden Reisegefaehrten, Michael.
-- Jener Franzose und jener Englaender, denen wir in dem Engpasse des Ural
begegneten?
-- Dieselben."
Michael Strogoff erzitterte, denn jetzt lief das strenge Incognito, aus
dem er nicht heraustreten wollte, Gefahr, enthuellt zu werden.
Jetzt konnten ihn Alcide Jolivet und Harry Blount ja nicht mehr fuer den
Kaufmann Nicolaus Korpanoff erkennen, sondern als den wahren Michael
Strogoff, den Courier des Czaaren. Schon zweimal seit ihrer Trennung auf
dem Relais zu Ichim sahen ihn ja die beiden Journalisten wieder, das eine
Mal auf dem Felde bei Zabediero, als er Iwan Ogareff mit der Knute ueber
das Gesicht schlug, das andere Mal in Tomsk, als er vom Emir verurtheilt
wurde. Sie wussten also, wer er war und in welcher Eigenschaft er reiste.
Michael Strogoff kam bald zu einem nothwendigen Entschlusse.
"Nadia, begann er, sobald der Franzose und der Englaender sich eingeschifft
haben, so bitte sie, zu mir zu kommen."
Jene waren wirklich Harry Blount und Alcide Jolivet, welche nicht der
Zufall, sondern die Gewalt der Umstaende, ebenso wie Michael Strogoff, nach
dem Hafen von Livenitchnaia gefuehrt hatte.
Man erinnert sich, dass sie bei dem Einzuge der Tartaren in Tomsk kurz vor
der graesslichen Gerichtsvollstreckung, welche jenes Fest schloss, abreisten.
Sie zweifelten gar nicht daran, dass ihr alter Reisegefaehrte um's Leben
gebracht worden sei, und wussten also nicht, dass er auf Befehl des Emirs
damals nur geblendet wurde.
Noch an demselben Abend verliessen sie damals, nachdem sie Pferde erhalten,
Tomsk, entschlossen, ihre weiteren Berichte ueber den Feldzug nur aus dem
Lager der Russen zu entsenden.
Alcide Jolivet und Harry Blount wandten sich in groesster Eile nach Irkutsk.
Sie hofften Feofar-Khan zuvor zu kommen und haetten das auch unzweifelhaft
durchgesetzt, wenn sie nicht die dritte Abtheilung des Tartarenheeres,
welche durch das Thal
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