erschein einer ausgedehnten Feuersbrunst. Der ganze Flecken
Poschkafsk stand in hellen Flammen. Hier schwaermten also Tartaren umher,
die ihr gewohntes Mordbrennerhandwerk trieben, und weiter flussabwaerts die
beiden Ufer besetzt hielten. Die Fluechtlinge traten jetzt in die
gefaehrliche Zone ihrer naechtlichen Fahrt, und dabei lag die Hauptstadt
noch dreissig Werst von ihnen entfernt.
Es war jetzt gegen halb zwoelf Uhr Nachts. Das Floss glitt wieder versteckt
zwischen den Eisschollen, von denen es sich kaum unterschied, dahin. Nur
dann und wann flog ein heller Lichtschein ueber dasselbe hin. Auf der
Plattform hingestreckt wagte keiner der Insassen eine Bewegung zu machen,
die sie haette verrathen koennen.
Die erwaehnte Ortschaft brannte ausserordentlich schnell nieder. Ihre aus
Fichtenholz erbauten Haeuser flackerten wie brennendes Harz empor. Gegen
fuenfzig derselben standen auf einmal in Flammen. Zu dem Knistern und
Krachen der Feuersbrunst mischte sich das Gebruell der Tartaren.
Der alte Seemann lenkte, indem er seine Stange an den groesseren Eisschollen
einsetzte, das Floss mehr nach der rechten Seite, so dass sie eine
Entfernung von drei- bis vierhundert Fuss von dem durch den Brand
erleuchteten Flussufer trennte.
Nichtsdestoweniger haetten die Fluechtlinge, auf die zuweilen ein greller
Lichtschein fiel, wohl bemerkt werden muessen, wenn die Brandstifter nicht
allzu eifrig mit der Zerstoerung des Ortes beschaeftigt gewesen waeren. Jeder
wird sich aber leicht die Besorgniss Alcide Jolivet's und Harry Blount's
vorstellen koennen, wenn diese an den so fluechtigen Brennstoff dachten, auf
dem das Floss noch immer schwamm.
Ganze Funkengarben spruehten aus den Haeusern auf, welche ebenso vielen
brennenden Schmelzoefen glichen. Mitten in den Rauchwirbeln stiegen diese
Funken fuenf- bis sechshundert Fuss hoch in die Luft empor. Am rechten Ufer
selbst schienen die Baeume, im Widerscheine des roethlichen Lichtes, selbst
in Flammen zu stehen. Nun reichte ja schon ein Funken hin, der auf die
Angara niederfiel, die Feuersbrunst auch dem Strome mitzutheilen und
Verderben bis zum andern Ufer zu tragen. Die Zerstoerung des Flosses und der
Tod seiner Insassen musste dann die nothwendige Folge sein.
Zum Glueck wehte der schwache Nachtwind nicht nach dieser Seite. Er blies
fortwaehrend aus Osten und trieb die Flammen von dem linken Ufer ab.
Moeglicherweise konnten die Fluechtlinge also dieser entsetzlichen Gefahr
entgehen.
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