on einem Verraether die Rede ist,
vor dem ich mich hueten soll?
-- Ja, Hoheit.
-- Er soll unter irgend einer Verkleidung nach Irkutsk einzudringen suchen
und sich um mein Vertrauen bewerben, um zur gegebenen Zeit die Stadt den
Tartaren zu ueberliefern.
-- Ich kenne das Alles, kaiserliche Hoheit, und weiss auch, dass Iwan Ogareff
geschworen hat, persoenlich an dem Bruder des Czaar seine Rache zu nehmen.
-- Warum?
-- Man sagt, dieser Officier sei von dem Grossfuersten zu einer entehrenden
Degradation verurtheilt worden.
-- Ja, richtig, ... ich entsinne mich ... doch, er verdiente es, dieser
Elende, der spaeter gegen sein Vaterland diente, um einen Einfall der
Barbaren zu organisiren.
-- Seiner Majestaet dem Czaar, fuhr Iwan Ogareff fort, kam es vor allem
darauf an, Sie, kaiserliche Hoheit, von den verbrecherischen Absichten
gegen Ihre Person in Kenntniss zu setzen.
-- Ja, der Brief enthaelt die noethigen Aufschluesse ...
-- Und Seine Majestaet haben das mir auch selbst mitgetheilt und mir
vorzueglich eingeschaerft, mich bei meiner Reise durch Sibirien ja vor
diesem Verraether zu hueten.
-- Bist Du ihm begegnet?
-- Ja, Hoheit, nach der Schlacht von Krasnojarsk. Haette er vermuthen
koennen, dass ich der Traeger eines an Eure kaiserliche Hoheit gerichteten
Schreibens war, das seine abscheulichen Plaene enthuellte, so wuerde er mir
keine Gnade gewaehrt haben.
-- Gewiss, dann waerst Du verloren gewesen, antwortete der Grossfuerst. Doch
wie bist Du ueberhaupt entkommen?
-- Dadurch, dass ich mich in den Irtysch stuerzte.
-- Und wie kamst Du nach Irkutsk herein?
-- Bei Gelegenheit eines an diesem Abende unternommenen Ausfalles, welcher
der Vertreibung einer Tartarenabtheilung galt. Ich mischte mich unter die
Vertheidiger der Stadt, es gelang mir, mich zu erkennen zu geben, und so
fuehrte man mich sofort vor Eure kaiserliche Hoheit.
-- Gut, Michael Strogoff, antwortete der Grossfuerst. Du hast bei Deiner
Schwierigen Reise Muth und Eifer gezeigt. Ich werde Dich nicht vergessen.
Hast Du mir einen Wunsch vorzutragen?
-- Nein, ausser dem, mich an der Seite Eurer kaiserlichen Hoheit schlagen zu
duerfen.
-- Es sei, Michael Strogoff, ich nehme Dich von heute ab in meinen
persoenlichen Dienst und Du wirst auch in diesem Palaste Wohnung erhalten.
-- Und wenn nun Iwan Ogareff sich, wie er die Absicht haben soll, Eurer
kaiserlichen Hoheit unter einem falschen Namen vorstellt? ...
-- So wird er mi
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