gend einem
beruehmten Verse ausgesprochen, aber, zum Teufel, ich erinnere mich
nicht ..."
Dabei suchte er mit seinen beruehmten Reporteraugen immer das Dunkel zur
Seite des Flusses zu durchdringen.
Dann und wann unterbrach ein greller Lichtschein die Finsterniss und
zauberte ein phantastisches Bild der dunkeln Waelder hervor. Hier stand ein
ganzer Wald in Flammen, dort verheerte das Feuer ein Dorf, immer die
traurigen Wiederholungen der Schreckensbilder des Tages, nur dass diese
gegen das Dunkel der Nacht desto auffallender contrastirten. Die Angara
war dabei von einem Ufer bis zum andern erhellt. Die Eisschollen bildeten
ebenso viele Spiegel, welche die Flammen in allen Winkeln und allen Farben
wiedergaben, und deren Reflexe je nach der Bewegung der Stroemung
wechselten. Unter der Masse dieser schwimmenden Koerper zog das Floss
unbemerkt dahin.
Hier drohte also keine besondere Gefahr.
Aber eine ganz andere war im Anzuge. Diese konnten sie nicht vorhersehen
und vorzueglich auf keine Weise abwenden. Alcide Jolivet erkannte sie ganz
zufaellig und zwar durch folgenden Umstand:
Auf der rechten Seite des Flosses liegend, liess derselbe einmal seine Hand
in's Wasser haengen. Ploetzlich erhielt er einen Eindruck, als wenn eine
klebrige Substanz, etwa ein Mineraloel, seine Haut benetzte.
Alcide Jolivet nahm auch noch den Geruch zu Hilfe, - er konnte sich nicht
taeuschen. Das war eine Lage fluessiger Naphtha, welche auf der Oberflaeche
der Angara schwamm und mit der Stroemung hinabtrieb.
Schwamm das Floss also wirklich ganz auf dieser Substanz, welche so
ungemein leicht entzuendlich ist? Woher ruehrte diese Naphtha? Hatte sie ein
natuerliches Phaenomen an die Oberflaeche der Angara gefuehrt, oder sollte sie
als Zerstoerungsmittel dienen, durch das die Tartaren vielleicht Irkutsk in
Brand zu setzen suchten? Eine Art der Kriegfuehrung freilich, welche unter
gesitteten Voelkern nicht wohl vorkommen koennte.
Das waren die beiden Fragen, die Alcide Jolivet sich vorlegte, doch hielt
er es fuer gerathen, von seiner Entdeckung nur Harry Blount Mittheilung zu
machen, und Beide kamen auch ueberein, ihre Reisegefaehrten nicht unnoethig
durch diese neue Gefahr zu aengstigen.
Bekanntlich ist der Boden Centralasiens wie ein Schwamm impraegnirt von
fluessigen Kohlenwasserstoffen. Im Hafen von Baku, an der persischen
Grenze, an der Halbinsel Abcheron, am Kaspisee, in Kleinasien, in China,
in Yug-Hyan, in Birma dringen die Oel
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