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Das junge Maedchen fuehrte seinen Begleiter also nach dem Ende des Marktfleckens. Dort fand sich ein Haus mit offen stehender Thuer. Sie traten ein. Neben dem in sibirischen Haeusern gebraeuchlichen ungeheuren Ofen stand mitten in der Stube eine einfache hoelzerne Bank. Beide setzten sich dort nieder. Jetzt erst schaute Nadia ihrem geblendeten Gefaehrten in's Gesicht, wie sie ihn wohl noch nie angesehen hatte. Aus ihrem Blicke sprach noch mehr als Dankbarkeit, mehr als Mitleid mit dem Unglueck. Haette nur Michael Strogoff sie sehen koennen, er haette in ihrem verzweifelten Blick den Ausdruck der Ergebenheit ohne Grenzen, der innigsten Zaertlichkeit lesen muessen. Die von der hellgluehenden Klinge geroetheten Lider bedeckten zur Haelfte die trockenen Augen des Blinden. Die Sklerotika (die weisse Augenhaut) erschien leicht gefaltet, wie verhornt, die Pupille auffallend vergroessert; die Iris (Regenbogenhaut) zeigte ein dunkleres Blau als vordem; Wimpern und Augenbrauen waren zum Theil verbrannt und versengt, - scheinbar aber hatte der so durchdringende Blick des jungen Mannes sich keineswegs veraendert. Wenn er nicht sehen konnte, wenn seine Blindheit vollstaendig war, so ruehrte das von der totalen Zerstoerung der Lichtempfindlichkeit der Netzhaeute und Sehnerven durch die Hitze des gluehenden Stahles her. Jetzt streckte Michael Strogoff seine hilflosen Haende aus. "Du bist hier, Nadia? fragte er. -- Ja, ich bin bei Dir, erwiderte das junge Maedchen, ich werde Dich niemals verlassen, Michael." Michael Strogoff erzitterte im Innern, als Nadia zum ersten Male seinen wahren Namen aussprach. Er begriff, dass seine Gefaehrtin Alles wusste, wer er sei und welche Bande ihn mit der alten Marfa verknuepften. "Nadia, fuhr er fort, wir werden uns trennen muessen. -- Uns trennen? Und warum, Michael? -- Ich will Dir kein Hinderniss Deiner Reise sein. Dein Vater erwartet Dich in Irkutsk. Du musst zu ihm eilen. -- Mein Vater wuerde mir fluchen, Michael, wenn ich Dich, nach dem, was Du fuer mich gethan, verlassen wollte. -- Nadia, Nadia, erwiderte Michael Strogoff, und drueckte die Hand, welche das junge Maedchen in die seinige gelegt hatte, Du hast an Niemand als an Deinen Vater zu denken. -- Michael, antwortete Nadia fast bitter, Du bedarfst meiner jetzt mehr, als mein Vater! Willst Du denn darauf verzichten, nach Irkutsk zu kommen? -- Niemals! sagte Michael Strogoff schnell und in einem Tone, der seine gan
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