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Absalom und ein ungewisser Prophet). Die Gegenstaende der Kanzelreliefs
sind: an der Front Christus in der Glorie umgeben von den
Evangelistenzeichen und begleitet von Maria und Johannes d. T. ("Dusis");
an der linken Schmalseite die eherne Schlange, an der rechten Isaaks
Opferung; die oben genannten Halbfiguren Abels und Kains sowie zwei
Halbfiguren von Engeln werden schicklich auf die Zwickel der Boegen
verteilt, von denen man die Kanzel getragen denken muss. Die Kanzelbruestung
hatte ursp. polyg. Gr., so dass die Seitenfelder mit Maria und Johannes in
stumpfem Winkel zuruecksprangen. Mithin Anordnung der 5 Relieftafeln
[**Illustration:]. Endlich die Kroenung des ganzen Aufbaues, die kolossale
Kreuzigungsgruppe; die starke Ausbiegung der Huefte (byzantinisch) und die
Durchbohrung der Fuesse mit einem einzigen Nagel eines der fruehesten
Beispiele; zu Haeupten Christi im Dreipass der Kreuzesendigung die Halbfigur
des Vaters mit der Taube; zunaechst den ausgestreckten Armen, wieder in
Dreipaessen (vgl. Halberstadt), zwei ueber Betrachtung der Wundmale in
Jammer ausbrechende Engel; zu den Fuessen Marias eine gekroente weibliche
Gestalt, zu den Fuessen Johannes eine desgl. maennliche, auf die ueberwundenen
Maechte des Judentums und Heidentums gedeutet; zu den Fuessen Christi Adam,
der in einem Kelche das erloesende Blut auffaengt. Die Gesamtkomposition
also eine Darstellung der im alten Bunde verheissenen und antitypisch
vorgebildeten, im neuen vollzogenen Welterloesung. -- An ihrem ursp. Platz
zwei als Melchisedek und Abraham (als Heerfuehrer) vermutete Freistatuen. --
Die Kreuzigungsgruppe aus Eichenholz, in den Figuren etwas mehr als
lebensgross; alles uebrige Bildwerk aus dem grobkoernigen und harten
Rochlitzer Stein; Bemalungsspuren bis zur letzten Rest. gut sichtbar. Der
Stil eine freie Verarbeitung byzantinischer Anregungen, den Freiberger
Skulpturen in den Voraussetzungen verwandt, aber ohne direkte Beziehung zu
ihnen. In der Ausfuehrung am vollkommensten ist die Kreuzigungsgruppe;
feierliche Ruhe der Linien, Reinheit des Formgefuehls, Maessigung und
Verinnerlichung des Pathos und im Zusammenklang aller dieser Eigenschaften
eine Monumentalitaet, die fuer die deutsche Kunst damals eine neue
Offenbarung war. In der Behandlung erinnert noch einiges an die
Traditionen der Kleinkunst; es weist zurueck auf das, was zu ueberwinden
noetig gewesen war. Von anderer Hand die in Stein ausgefuehrten Stuecke;
besonders die Ka
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