ruppenbau. In der Mitte ein 53 m tiefer und 60
m breiter Ehrenhof (ehemals durch ein prachtvolles Gitter abgeschlossen),
in den Fluegeln je zwei Binnenhoefe, die gerade Gartenfront 160 m l., die
Seitenfronten 90 m. Der Aufbau ist 2teilig, da das 2. und 4. Geschoss sich
als Mezzanine voellig unterordnen. Von Risaliten wird massvoller Gebrauch
gemacht, auch die Dachlinien sind nicht sehr bewegt, im ganzen sollen die
Horizontalen herrschen. Die Einzelheiten vorzueglich im Grad des Reliefs
und in der Praezision der Zeichnung, barocke Ueppigkeit nur in der Kroenung
des Mittelbaus. Das beruehmte Treppenhaus bietet nur die Haelfte von
Neumanns ursp. Plan; die symmetrisch dazu gedachte zweite Treppe wurde ihm
von _Boffrand_ gestrichen; ausgefuehrt waere es weitaus die grossartigste
Treppenanlage der Welt geworden. -- Die Stuckdekoration ist von N. bis ins
einzelne vorgezeichnet. Seine erste Manier im rechten Fluegel, voll. 1737,
das meiste A. 19. Jh. umgeaendert. Im Spiegelsaal und Thronsaal beginnt
eine gewisse Hinneigung zum franzoesischen Louis XV., staerker wird sie in
der Salle des gardes. In der 1743 gew. _Kapelle_ verliert _Neumann_ die
fruehere Klarheit seiner Kunstsprache, eine eigentuemlich "schwuele,
ueberhitzte" Stimmung tritt ein. Die Gwbb. und ihre Widerspiegelung im Gr.
geben die Durchschneidung mehrerer Ellipsen. In den juengeren Raeumen
allmaehliche Wandelung des Stils. Die letzten 1805 ff. durch _N. A. de
Salins_ umgestalteten verkuenden den Sieg des Neuklassizismus. -- 1750-53
fuehrten _G. B. Tiepolo_ und sein Sohn _Domenico_ die weltberuehmten
Deckengemaelde im Treppenhaus und Kaisersaal aus; die uebrigen Maler waren
durchweg Deutsche. (Das Riesenbild des Treppenhauses, eine Huldigung fuer
den Fuerstbischof Karl Philipp v. Greifenklau, zu der der ganze Olymp und
alle vier Weltteile aufgeboten werden; im Kaisersaal Geschichte Friedrich
Barbarossas, dem das Bistum die Belehnung mit dem Herzogtum Franken
verdankt.) Kurz vor Tiepolo hatte _Joh. Zick_ die Decke des Gartensaales
gemalt, 1750. Unter den Bildhauern und Stuckateuren bemerkt man neben den
Deutschen (der beste war _Balthasar Esterbauer_) mehrere Italiener, die
Niederlaender _Jakob_ und _Wolfgang v. d. Auwera_, nur einen Franzosen,
_Cure_. Die unvergleichlich prachtvollen Schmiedearbeiten sind vom Tiroler
_J. G. Oegg_. Die aeltesten Stuckaturen im Ingelheimer Zimmer von
_Castelli_ 1724-28. Kaisersaal, Weisser Saal und andere Paradezimmer der
Ostfront von _
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