iner der wenigen bedeutenden Kirchenbauten der deutschen Renss. In
Deutschland galt es, mit der protestantischen Predigt in Wettbewerb zu
treten, daher Aehnlichkeit mit dem Typus der protestantischen
Schlosskirchen. Die Ausstattung der rundbg. Fenster mit Masswerk (sehr grob)
ist ein Zugestaendnis an den noch immer fuer vorzugsweise sakral geltenden
got. Stil. Drei Raenge Galerien begleiten beiderseits ein hohes,
langgestrecktes Msch. Pfeiler- und Bogenstellungen mit vorgesetzten
antiken Ordnungen; Kreuzgwbb. Der gross gedachten Anlage sind die
Einzelformen und die Proportionen nicht ebenbuertig: sie entbehren der
feineren Belebung. Auch war die Konstruktion fehlerhaft; 1617 stuerzte das
Hauptgwb. ein und zerstoerte das Juliusdenkmal _Robins_ und die uebrige
reiche Ausstattung. Wiederherstellung 1696. Der vorspringende WTurm in den
unteren Teilen vom Juliusbau erhalten, in den oberen von _Petrini_; eine
bedeutende Kunstleistung; die Loesung wesentlich anders und besser, als an
den Tuermen, die _Petrini_ vorher an der Hauger K. errichtet hatte; der
innerlich widerstrebende antike Formenapparat ist der nordischen Turmidee
merkwuerdig gluecklich dienstbar gemacht.
*Juliusspital*. Von dem 1580 voll. Stiftungsbau des Bischofs Julius hat
sich nichts erhalten. Brand 1699 und danach voelliger Umbau durch
_Petrini_; nach neuem Brande 1745 von _Neumann_ instand gesetzt, erweitert
1791 von _Ickelsheimer_ (Strassenfront).
*Hofspital*. Die K. aus einer got. E. 18. Jh. von _A. S. Fischer_
klassizistisch umgebaut. Schoenes _Holzrelief_ mit den 14 Nothelfern A. 16.
Jh. (nicht von _Riemenschneider_). _Grabstein_ des Ritters Christoph von
Koeln 1564 von _P. Dell d. J._
*Josephsspital* ("Hueberspflege"), gegr. 1794 durch Erweiterung des v.
Zobelschen Hofs in der Kapuzinergasse. Grosses _Relief_ von _B. H. Nickel_,
zur Erinnerung an die Stiftung; von ansprechender, entfernt an die
Tendenzen Schadows erinnernder Natuerlichkeit.
*Buergerspital*. Gegr. 1319 vom reichen Buerger Johann vom Stern (Johannes
De Ariete). _Madonna_ um 1420. Zwei ausgezeichnete _Bildnisgrabsteine_:
Johann v. Stern {~DAGGER~} 1329, Ekro v. Stern {~DAGGER~} 1343; man beachte den Stilwechsel
im Standmotiv. Aussen Sternsches Familienepitaph ca. 1330. -- [Der schoene
Portalstein im Museum.]
*Klerikalseminar* (frueher Jesuitenkollegium) als Werk _Jos. __ Greisings_
gesichert, 1716 f. Ernst und tuechtig, der Formengeist in der Mitte
zwischen der duesteren Schwerfae
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