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ihnen nicht sagen konnte oder mochte, wo die deutschen Truppen stehen." Mit schwerem Herzen gingen sie heim; zur Sorge kam noch die innere Unruhe, ob sie recht taten. Sie hatten den Pfarrer um Rat gefragt und dann doch beschlossen, gegen seinen Rat zu handeln. Die Leute hatten kaum das Studierzimmer verlassen, so zog der Pfarrer seine Frau an sich mit grosser, innerer Bewegung: "Wir muessen uns trennen, Luise, du und die Kinder sollt in Sicherheit kommen." "O Johannes!" rief sie, "warum hast du ihnen versprochen zu bleiben! Ich habe im stillen schon angefangen die Koffer zu packen, wir wollten doch zu deiner Mutter!" Sie weinte bitterlich. Er drueckte sie innig an sein Herz: "Du sollst auch zur Mutter, sollst fort mit den Kindern; nur ich kann nicht, unmoeglich. Ich darf doch meine Gemeinde in dieser schweren Zeit nicht verlassen. Denke dich hinein! Sie haetten keinen Gottesdienst, keinen Zuspruch in Unglueck, Krankheit und Todesnot. Keine Einsegnung auf dem Friedhof, wenn einer stirbt. Luise, denke an den Spruch: Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Ich will mein Amt treu verwalten; mache mir's nicht schwer, jetzt, wo wir uns trennen muessen." "Trennen?" sagte sie, "wenn du bleibst, bleiben auch wir. Du hast das rechte Wort gesagt. Sei getreu bis in den Tod. Auch ich bleibe bei dir bis in den Tod." Es gelang ihm nicht, sie zu ueberreden, dass sie sich mit den Kindern fluechtete. Von dieser Stunde an klang es immer in dem Herzen der Pfarrfrau: "Sei getreu bis in den Tod." Ruhig und mutig sah sie dem entgegen, was kommen sollte; die Angst war von ihr gewichen. Ein Tag und eine Nacht waren vergangen und ein strahlend schoener Sonntag war angebrochen. Die Kirche fuellte sich wie an einem hohen Festtag. Jeder wollte im Gotteshaus beten, jeder wollte die Predigt des Pfarrers hoeren, der treu bei seiner Gemeinde ausharrte. Nie hatte so stille Andacht die ganze Kirche erfuellt wie heute. Als nach dem Gottesdienst der Pfarrer im Talar dem nahen Pfarrhaus zuging, sah er von ferne eine Anzahl Leute von der Landstrasse her auf das Dorf zurennen. Schon von weitem hoerte man ihren Schreckensruf: "Die Kosaken kommen! Ein ganzer Trupp ist hinter uns her!" Der Pfarrer eilte zu seiner Frau. "Luise, es wird ernst! Die Feinde kommen! Gott sei uns gnaedig!" Er wollte den Talar ablegen. "Behalte ihn an," bat seine Frau, "vielleicht achten sie dies Gewand!" "Meine gute, kluge Frau!" rief e
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