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e. So wuerden sie mich also wieder in Uniform stecken und auf irgend einer Festung anstellen. Also muesstest du auch deinen Mann noch hergeben." "Koenntest du nicht bei den hiesigen Gefangenen sein?" "Hier sind keine Offiziere und das, was ich erstrebe, kann ich am ersten bei Offizieren erreichen. Sieh, meine Hoffnung ist, dass ich mit meinem Dienst bei franzoesischen Gefangenen den deutschen Gefangenen dienen kann. Unter den franzoesischen Offizieren ist eine ganze Anzahl, die in ihrem Land eine hohe Stellung einnehmen und deshalb Einfluss ausueben, sogar waehrend der Gefangenschaft durch ihre Briefe und Beziehungen. Gelingt es mir, diesen Offizieren Achtung einzufloessen durch gerechte Behandlung und ihnen ein besseres Verstaendnis fuer deutsche Art beizubringen, so koennte das guten Einfluss ausueben auf die Behandlung unserer Gefangenen in Feindesland. Wer kann sagen, das sei unmoeglich?" "Ich nicht, ich gewiss nicht. Nur denke ich, bei uns behandelt jedermann die Gefangenen gut." "Gut, was heisst gut? Neulich erzaehlte mir jemand, dass elf franzoesische gefangene Offiziere, denen Schweinebraten und Sauerkraut vorgesetzt worden waren, diese Speise, die ihnen nicht behagte, mitsamt den Tellern unter die Bank geworfen haben. Diese Gefangenen waren zu gut behandelt worden, sonst haetten sie sich solche Frechheit nicht erlaubt. Zu gut ist aber nicht mehr gut, zu gut ist schlecht, macht uns laecherlich und veraechtlich in den Augen der Feinde. Nur wer streng ist und mit festem Charakter auftritt, kann _die_ Guete zeigen, die nicht missbraucht wird." Da erwiderte seine Frau nachdenklich: "Ja, ich glaube, dass dir das gelingen wuerde; du koenntest da Gutes wirken. Du _koenntest_ nicht, du kannst. Wenn du mich fragst, ich halte dich nicht zurueck, zu helfen, ich will die Trennung tragen." "An der tragen wir beide gleich schwer," sagte der Mann und fuehlte, wie weh ihm der Abschied tun wuerde, den er doch freiwillig auf sich nahm. Schon nach kurzer Frist kam die Einberufung, kam die Trennung und die grosse Stille im Haus. Aber an dem Abend, da Mutter und Tochter zum ersten Male zu zweien am Tisch sassen und ihre Vereinsamung so recht schmerzlich empfanden, traf ein Telegramm ein von Wilhelm. Es lautete: "Komme morgen mit ganz leichter Verwundung einige Wochen heim." Ja, eine schwere Zeit, aber eine Zeit voll Ueberraschungen ist der Krieg! Der junge Professor Als das neue Schuljahr begann, hatten w
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