enige von den Schuelern und auch
wenige von den Lehrern Freude daran. Waehrend der Ferien war der Krieg
ausgebrochen; seitdem mochte man nichts hoeren, nichts reden, nichts
lesen als vom Krieg; und nun sollte wieder Schule gehalten werden, wie
wenn es gar keinen Krieg gaebe!
Einer aber freute sich doch darueber. Das war der junge Lateinschullehrer
Jahn. Er lebte mit seinen alten Eltern zusammen, war ihr einziger,
geliebter Sohn, und die drei verstanden sich praechtig. Aber still war es
in diesem Heim, und so freute sich der junge Mann immer schon am Ende
der Ferien auf die Zeit, bis er wieder seine Jungen in der Klasse um
sich hatte.
In diesem Jahr ganz besonders. Mit ihnen zusammen wollte er die grossen
Kaempfe durchleben und sich ueber die deutschen Siege freuen, mit ihnen,
den kuenftigen Soldaten Deutschlands!
Er selbst waere ja so gerne gleich mit hinausgezogen ins Feld! Aber bis
jetzt war er noch nicht einberufen, und die Eltern waren gluecklich, dass
ihnen ihr Einziger blieb. So sprach er nicht viel davon, wie es ihn
draengte, mit ins Feld zu ziehen. Er sagte sich: Vielleicht kannst du
auch unter deinen Jungen etwas fuers Vaterland wirken. Er wusste noch
nicht auf welche Weise; aber die warme Liebe, in der sein Herz fuers
Vaterland gluehte, die musste doch auch die Herzen der Jungen erwaermen.
Der erste Schultag kam. Im Gymnasium war vieles veraendert. Mehrere
Lehrer fehlten; sie waren einberufen worden. Die Klasszimmer waren anders
eingeteilt; denn man hatte Platz machen muessen fuer einige Klassen
Volksschueler. Das grosse, neue Volksschulgebaeude, das nahe dem Gymnasium
lag, war als Lazarett fuer Verwundete eingerichtet und die Schueler mussten
in andere Schulen verteilt werden. Solch eine Klasse Volksschueler war
auf demselben Stock und gerade gegenueber dem Klassenzimmer
untergebracht, in dem nun Professor Jahn seine Schueler wiederfand. Es
waren Jungen im Alter von 11-12 Jahren, die er schon im Vorjahr gehabt
hatte. Frisch und gesund sahen sie fast alle aus nach der Ferienzeit und
lebhafter als frueher blickten sie aus den Augen, hatten sie doch alle so
Grosses erlebt. Erwartungsvoll schauten sie nun ihren Lehrer an; der
wuerde gewiss etwas ueber den Krieg sagen; oder sollte er doch gleich mit
dem Latein anfangen?
Bewahre! Das konnte er nicht. Er redete mit seinen Schuelern ueber das,
was das deutsche Vaterland in den letzten Wochen erlebt hatte. Er wollte
auch wissen, ob es ihnen allen ganz klar s
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