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re Koffer, das ganze Dorf trug seine Habseligkeiten zusammen, Wagen um Wagen wurden gefuellt, Kranke und Kinder auf Betten gelegt, ja auch Hunde, Kanarienvoegel u. dgl. durften mit. Das Vieh wurde losgebunden und mitgetrieben. Unterwegs stiess man auf Leidensgenossen, bei denen die Russen ganz anders gehaust und Greuel veruebt hatten, bei deren Bericht man schauderte. Ein unabsehbarer Zug bewegte sich landeinwaerts; aengstliche, bekuemmerte Leute, die mit bitterem Schmerz ihre Heimat verliessen und mit schwerer Sorge in die Zukunft sahen. Als unsere Pfarrfamilie in Danzig ankam, sah sie Scharen von solchen geflohenen Familien. Eine endlose Flucht. Von Wagen erfuellte die Strassen und Plaetze, ganze Herden heimatlosen Viehs stauten sich bruellend in den engen Strassen. Aber es wurde Ordnung geschafft und mit ruehrender Naechstenliebe wurden in kurzer Zeit all die armen Fluechtlinge untergebracht, wurde Dach und Fach, Arbeit und Verdienst fuer sie geschafft. Am besten hatten es freilich solche, die wie unser Pfarrer mit Frau und Kindern von der Mutter mit offenen Armen aufgenommen wurden. Aber auch sie trauerten um das schoene Land, das vom feindlichen Heer verwuestet wurde, und um die unglueckseligen Opfer russischer Grausamkeit. Keiner konnte froh sein, wenn auch ihm selbst nichts abging; alle Deutschen Ostpreussens hatten _ein_ gemeinsames Leid, _eine_ gleiche Sehnsucht. Und sie warteten Tag um Tag, Woche um Woche, ob die Heimat nicht aus der Hand der Feinde gerettet wuerde. Und der grosse Tag kam; der Retter Ostpreussens erschien: Generaloberst _von Hindenburg_, der die Russen bei Tannenburg und an den masurischen Seen besiegte und dadurch das Land wieder befreite. Was war das fuer ein Jubel im ganzen deutschen Vaterland! Am Abend, da diese herrliche Nachricht durch ein Telegramm des Generalquartiermeisters von Stein bekannt worden war, gingen unser Pfarrer und seine Frau in jedes Haus, wo Leute aus ihrer Gemeinde untergebracht waren. Sie wollten sie selbst sehen, die armen Fluechtlinge, die nun mit leuchtenden Augen davon sprachen, dass sie bald wieder in die geliebte Heimat zurueck koennten. Alles Schwere, alles Leid versank, jetzt galt nur die Siegesfreude und die Dankbarkeit gegen Gott, der dem Leid ein Ende gemacht. Freilich, noch lange wird es dauern, bis alle wagen duerfen zurueckzukehren, denn noch immer koennen sich feindliche Einfalle an der Grenze wiederholen. Inzwischen ist der Winter geko
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