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etzt gut tun; und dann die Teekappe ueber die Kanne, dass der Tee schoen heiss bliebe, bis ihr Mann endlich kaeme. So sass sie ganz allein an dem grossen gedeckten Tisch und trank langsam, weil sie immer wartete auf ihren treuen Gefaehrten, der doch auch noch kein Fruehstueck hatte. Jetzt endlich hoerte sie Schritte, rasch kamen sie durch den Garten, durch die Flur; die Wohnzimmertuere ging auf--ihr Mann stand vor ihr. "So, endlich!" sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen, "jetzt komme nur gleich, der Tee wird kalt!" Er aber war sprachlos. Er, der sich schon im Geist nach Sibirien transportiert gesehen hatte, er, der seine Frau in Jammer und Verzweiflung vorzufinden glaubte, fand sie ruhig am Teetisch mit der einzigen Sorge: der Tee wuerde kalt. Sie sah jetzt seine Erregung. "Was ist denn geschehen?" fragte sie aengstlich. "Du weisst wohl von gar nichts?" "Nein, wo warst du denn?" "Nun, ich war in russischer Gefangenschaft! Freilich nur eine Viertelstunde; aber eine Viertelstunde, die ich nie vergessen werde. Gefesselt bin ich vom Friedhof herein gefuehrt worden, ganz nahe an unserem Haus vorbei. Luise, wie mir da zu Mute war! Ich mag dir's goennen, dass du mich nicht gesehen hast! Sie haben das Laeuten der Sterbeglocke fuer Verrat gehalten; dem Gloeckner hat es das Leben gekostet, mich wollten sie fortschleppen. Sieh die roten Striemen an meinen Handgelenken! Aber du wirst ganz weiss, Luise; es ist nichts mehr zu fuerchten. Du siehst ja, ich bin wieder frei, dank unserer Einquartierung. Unsere vier Leute sind fuer mich eingetreten, haben fuer mich gesprochen, bis man mich losgebunden hat. Und jetzt ist die ganze Horde abgezogen, Gott Lob und Dank!" "Ja, Gott Lob und Dank!" Die Pfarrfrau war so erschuettert, sie konnte sich gar nicht fassen. Freilich fuer diesmal war die Gefahr ueberstanden; aber noch heute konnten groessere feindliche Heere das Land ueberfluten. Aus der Ferne hoerte man noch Pferdegetrabe, die Kosaken waren abgezogen. Und nun trauten sich die Leute wieder auf die Strasse und wieder kamen sie in grosser Menge ins Pfarrhaus; aber jetzt waren sie anders gesinnt. Sie wollten fluechten; alle waren einig, so schnell wie nur moeglich; keinen zweiten Einfall wollten sie abwarten. Der Tod des Wirtes, des Gloeckners, das Bild ihres gefesselten Pfarrers, das alles hatte ihnen einen Schreck eingefloesst, so dass es von Mund zu Mund ging: "Nur fort, nur fort!" Die Pfarrfrau packte ih
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