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r und drueckte sie an sein Herz, "was wird nun ueber uns kommen?" "Was sollen wir tun?" fragte sie dagegen, "das Hoftor und die Haustuere schliessen?" "Das hat keinen Wert; sie schlagen die Tueren ein und dringen dann schon in feindlicher Stimmung ins Haus. Nein, wir wollen sie wie Einquartierung behandeln, gutwillig geben, damit sie keine Gewalt brauchen. Trage auf, was du irgend Gutes im Haus hast und zeige keine Furcht." Er rief seinen beiden Kleinen, die noch ahnungslos im Nebenzimmer spielten: "Kinder, es kommen Soldaten ins Dorf, wahrscheinlich kommen auch welche zu uns zum Mittagessen." "Keine Feinde, gelt Vater?" sagte Fickchen, als es des Vaters ruhige Worte hoerte. "Hungrige Soldaten," erwiderte dieser ausweichend. "Hilf der Mutter den Tisch decken, Stuehle herbei tragen; so ist's recht, meine Kleine." Die Pfarrfrau breitete ein frisches Tafeltuch auf und richtete den Tisch wie fuer Gaeste. In diesem Augenblick kam aus der Kueche Maruschka, das Maedchen, totenblass herein; sie hatte vom Fenster aus in der Ferne russische Reiter traben sehen und konnte vor Schreck kaum stammeln. "Still, Maruschka, still; wir bekommen wahrscheinlich Einquartierung. Sieh, dass das Essen recht gut ausfaellt. Man muss den hungrigen Soldaten gut zu essen und zu trinken geben. Geh in die Kueche, ich komme gleich nach." "Ei, Mutti," sagte Fickchen, "ich glaube, Maruschka ist bange vor den Soldaten. Ich gar nicht, ich habe gern Einquartierung." Eine Weile herrschte tiefe Stille im Ort; kein Mensch wagte sich auf die Strassen, alle verkrochen sich in Todesangst in ihre Haeuser. Dann ploetzlich hoerte man von ferne Pferdegetrabe, hoerte ein Signal, die Kosaken hielten im Dorf. Ihr Anfuehrer liess in deutscher Sprache ausrufen, dass keiner der Einwohner den Ort verlassen duerfe. Bei Todesstrafe sei es verboten, durch Signale, durch Glockenlaeuten oder sonst auf irgend eine Weise die Anwesenheit der Kosaken zu verraten. Nach dieser Androhung stiegen sie vom Pferd und zerstreuten sich im Ort. Es dauerte nicht lange, so hatten sie das schoene Pfarrhaus, obwohl es abseits lag, entdeckt. Ein Trupp von vier Mann kam misstrauisch um sich schauend durch den Garten auf die Haustuere zu; voran einer, der der Anfuehrer zu sein schien. Der Pfarrer kam ihnen zuvor und machte die Tuere weit auf. Als seine grosse Gestalt im langen, schwarzen Talar ploetzlich vor ihnen auftauchte, stutzten die Kosaken einen Augenblick. Der Pfarrer
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