angeschlagen,
das besagte, dass auch Deutschland, als treuer Bundesgenosse
Oesterreichs, seine ganze Heeresmacht mobil mache. Da fuehlte der Junge,
was das Grosses bedeute; er spuerte keine Lust mehr, spazieren zu gehen.
Nein, er begriff, dass der Mutter der Boden unter den Fuessen brannte und
dass sie ungluecklich war, nicht heim zu koennen, wo man sie so noetig
brauchte. Aber man musste sich bis zum naechsten Morgen gedulden. Die
Koffer wurden gepackt und alles zur Abreise gerichtet--daran sollte es
wenigstens nicht fehlen! Dann kam die Nacht. Sie brachte doch den Mueden
Schlaf; sie konnten sich ihm ja auch ruhig ueberlassen, wenn doch vor
neun Uhr keine Moeglichkeit war, fortzukommen.
Aber um fuenf Uhr morgens klopfte die Hausfrau. Die Wirtin schicke her;
ihr Mann muesse Burschen zum Fruehzug fahren, im Leiterwagen; wenn sie
aufsitzen wollten, es waere noch Platz. Aber sie muessten gleich kommen, es
sei schon angespannt.
Keinen Augenblick besann sich Frau Lissmann. "Jawohl, wir kommen, der
Wirt soll doch ganz gewiss warten!--Auf, auf, Kinder! Nicht waschen,
nicht kaemmen! Nur Kleider und Stiefel anziehen!" Die Kinder fuhren aus
den Betten und waren gleich munter. Sie lachten: Nicht waschen, nicht
kaemmen? So ein Befehl von der Mutter? Nur so vom Bett aus fort und mit
Bauernburschen auf einen Leiterwagen!
Solch ein Abenteuer! Und wie die Mutter alles zusammenraffte und in die
Reisetasche stopfte und wie sie sich alle den Mund verbrannten an der
frisch abgekochten Milch, die die Baeurin schnell brachte! Und wie sie
dann, noch mit dem Fruehstuecksbrot in der Hand, ueber die Dorfstrasse dem
Wirtshaus zuliefen und die Baeurin ihnen noch nachsprang mit Schwamm und
Kamm, die sie vergessen hatten!
Als sie vor dem Wirtshaus ankamen, stand da der Leiterwagen, aus dem
fuenf Bauernburschen ihnen neugierig entgegen sahen und der Wirt sass
schon oben, die Peitsche in der Hand, stieg aber noch einmal ab, als er
sah, wie Frau Lissmann ratlos am Wagen stand und nicht wusste, wie man den
erklettern musste. Er half kraeftig nach und so sassen sie bald alle drei
nebeneinander auf quer herueber gelegtem Brett und die Fahrt ging los.
Mit viel Jauchzen und Winken, das aus allen Fenstern erwidert wurde,
verliessen die Burschen das Doerfchen. Sie waren aus benachbarten Hoefen
und Weilern zusammengekommen, lauter grosse, kraeftige Leute; guten Muts
fuhren sie hinaus in den Krieg.
Die Zeit draengte, die Pferde wurden tuechtig angetri
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