at erwaehlt,
Er ist ein Raetsel.--Doch--und bin ich nicht
Mir auch ein Raetsel, dass ich noch an dir
Mit solcher Neigung haenge, da du mich
Zum jaehen Abgrund hinzureissen strebst?
Warum o! Schuf dich die Natur von aussen
Gefaellig, liebenswert, unwiderstehlich,
Wenn sie ein kaltes Herz in deinen Busen,
Ein Glueck zerstoerendes, zu pflanzen dachte?
Sekretaer.
An meiner Neigung Waerme zweifelst du?
Hofmeisterin.
Ich wuerde mich vernichten, wenn ich's koennte.
Doch ach! Warum, und mit verhasstem Plan,
Aufs Neue mich bestuermen? Schwurst du nicht,
In ew'ge Nacht das Schrecknis zu begraben?
Sekretaer.
Ach leider draengt sich's maechtiger hervor.
Den jungen Fuersten zwingt man zum Entschluss.
Erst blieb Eugenie so manches Jahr
Ein unbedeutend unbekanntes Kind.
Du hast sie selbst von ihren ersten Tagen
In diesen alten Saelen auferzogen,
Von wenigen besucht und heimlich nur.
Doch wie verheimlichte sich Vaterliebe!
Der Herzog, stolz auf seiner Tochter Wert,
Laesst nach und nach sie oeffentlich erscheinen;
Sie zeigt sich reitend, fahrend. Jeder fragt
Und jeder weiss zuletzt, woher sie sei.
Nun ist die Mutter tot. Der stolzen Frau
War dieses Kind ein Graeuel, das ihr nur
Der Neigung Schwaeche vorzuwerfen schien.
Nie hat sie's anerkannt und kaum gesehn.
Durch ihren Tod fuehlt sich der Herzog frei,
Entwirft geheime Plaene, naehert sich
Dem Hofe wieder und entsagt zuletzt
Dem alten Groll, versoehnt sich mit dem Koenig
Und macht sich's zur Bedingung, dieses Kind
Als Fuerstin seines Stamms erklaert zu sehn.
Hofmeisterin.
Und goennt ihr dieser koestlichen Natur
Vom Fuerstenblute nicht das Glueck des Rechts?
Sekretaer.
Geliebte, Teure! Sprichst du doch so leicht,
Durch diese Mauern von der Welt geschieden,
In kloesterlichem sinne von dem Wert
Der Erdengueter. Blicke nur hinaus!
Dort waegt man besser solchen edlen Schatz.
Der Vater neidet ihn dem Sohn, der Sohn
Berechnet seines Vaters Jahre, Brueder
Entzweit ein ungewisses Recht auf Tod
Und Leben. Selbst der Geistliche vergisst,
Wohin er streben soll, und strebt nach Gold.
Verdaechte man's dem Prinzen, der sich stets
Als einz'gen Sohn gefuehlt, wenn er sich nun
Die Schwester nicht gefallen lassen will,
Die, eingedrungen, ihm das Erbteil schmaelert?
Man stelle sich an seinen Platz und richte.
Hofmeisterin.
Und ist er nicht schon jetzt ein reicher Fuerst?
Und wird er's nicht durch seines Vaters Tod
Zum Uebermass? Wie waer' ein Teil der Gueter
So koestli
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