d wenn ich dann vom Unbill dieser Welt
Nichts mehr zu fuerchten habe, spuelt zuletzt
Mein bleiches Gebein dem Ufer zu,
Dass eine fromme Seele mir das Grab
Auf heim'schem Boden wohlgesinnt bereite.
(Mit einigen Schritten.)
Wohlan denn!
(Haelt inne.) Will mein Fuss nicht mehr gehorchen?
Was fesselt meinen Schritt, was haelt mich hier?
Unsel'ge Liebe zum unwuerd'gen Leben!
Du fuehrest mich zum harten Kampf zurueck.
Verbannung, Tod, Entwuerdigung umschliessen
Mich fest und aengsten mich einander zu.
Und wie ich mich von einem schaudernd wende,
So grinst das andre mir mit Hoellenblick.
Ist denn kein menschlich, ist kein goettlich Mittel,
Von tausendfacher Qual mich zu befreien?
O dass ein einzig ahnungsvolles Wort
Zufaellig aus der Menge mir ertoente!
O dass ein Friedensvogel mir vorbei
Mit leisem Fittich leitend sich bewegte!
Gern will ich hin, wohin das Schicksal ruft;
Es deute nur! Und ich will glaeubig folgen.
Es winke nur! Ich will dem heil'gen Winke,
Vertrauend, hoffend, ungesaeumt mich fuegen.
Siebenter Auftritt
Eugenie. Moench.
Eugenie (die eine Zeitlang vor sich hingesehen, indem
sie die Augen aufhebt und den Moench erblickt).
Ich darf nicht zweifeln, ja! Ich bin gerettet!
Ja! Dieser ist's, der mich bestimmen soll.
Gesendet auf mein Flehn, erscheint er mir,
Der Wuerdige, Bejahrte, dem das Herz
Beim ersten Blick vertraut entgegen flieht.
(Ihm entgegen gehend.)
Mein Vater! Lass den ach! Mir nun versagten,
Verkuemmerten, verbotnen Vaternamen
Auf dich, den edlen Fremden, uebertragen.
Mit wenig Worten hoere meine Not.
Nicht als dem weisen, wohl bedaecht'gen Mann,
Dem Gott begabten Greise leg' ich sie
Mit schmerzlichem Vertraun dir an die Brust.
Moench.
Was dich bedraengt, eroeffne freien Mutes.
Nicht ohne Schickung trifft der Leidende
Mit dem zusammen, der als hoechste Pflicht
Die Linderung der Leiden ueben soll.
Eugenie.
Ein Raestel statt der Klagen wirst du hoeren,
Und ein Orakel fordr' ich, keinen Rat.
Zu zwei verhassten Zielen liegen mir
Zwei Wege vor den Fuessen, einer dorthin,
Hierhin der andre; welchen soll ich waehlen?
Moench.
Du fuehrst mich in Versuchung! Soll ich nur
Als Los entscheiden?
Eugenie.
Als ein heilig Los.
Moench.
Begreif' ich dich, so hebt aus tiefer Not
Zu hoehern Regionen sich dein Blick.
Erstorben ist im Herzen eigner Wille,
Entscheidung hoffst du dir vom Waltenden.
Ja wohl! Das ewig Wirkende bewegt,
Uns unbegreiflich, dieses oder jenes
Als
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