FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   >>  
d wenn ich dann vom Unbill dieser Welt Nichts mehr zu fuerchten habe, spuelt zuletzt Mein bleiches Gebein dem Ufer zu, Dass eine fromme Seele mir das Grab Auf heim'schem Boden wohlgesinnt bereite. (Mit einigen Schritten.) Wohlan denn! (Haelt inne.) Will mein Fuss nicht mehr gehorchen? Was fesselt meinen Schritt, was haelt mich hier? Unsel'ge Liebe zum unwuerd'gen Leben! Du fuehrest mich zum harten Kampf zurueck. Verbannung, Tod, Entwuerdigung umschliessen Mich fest und aengsten mich einander zu. Und wie ich mich von einem schaudernd wende, So grinst das andre mir mit Hoellenblick. Ist denn kein menschlich, ist kein goettlich Mittel, Von tausendfacher Qual mich zu befreien? O dass ein einzig ahnungsvolles Wort Zufaellig aus der Menge mir ertoente! O dass ein Friedensvogel mir vorbei Mit leisem Fittich leitend sich bewegte! Gern will ich hin, wohin das Schicksal ruft; Es deute nur! Und ich will glaeubig folgen. Es winke nur! Ich will dem heil'gen Winke, Vertrauend, hoffend, ungesaeumt mich fuegen. Siebenter Auftritt Eugenie. Moench. Eugenie (die eine Zeitlang vor sich hingesehen, indem sie die Augen aufhebt und den Moench erblickt). Ich darf nicht zweifeln, ja! Ich bin gerettet! Ja! Dieser ist's, der mich bestimmen soll. Gesendet auf mein Flehn, erscheint er mir, Der Wuerdige, Bejahrte, dem das Herz Beim ersten Blick vertraut entgegen flieht. (Ihm entgegen gehend.) Mein Vater! Lass den ach! Mir nun versagten, Verkuemmerten, verbotnen Vaternamen Auf dich, den edlen Fremden, uebertragen. Mit wenig Worten hoere meine Not. Nicht als dem weisen, wohl bedaecht'gen Mann, Dem Gott begabten Greise leg' ich sie Mit schmerzlichem Vertraun dir an die Brust. Moench. Was dich bedraengt, eroeffne freien Mutes. Nicht ohne Schickung trifft der Leidende Mit dem zusammen, der als hoechste Pflicht Die Linderung der Leiden ueben soll. Eugenie. Ein Raestel statt der Klagen wirst du hoeren, Und ein Orakel fordr' ich, keinen Rat. Zu zwei verhassten Zielen liegen mir Zwei Wege vor den Fuessen, einer dorthin, Hierhin der andre; welchen soll ich waehlen? Moench. Du fuehrst mich in Versuchung! Soll ich nur Als Los entscheiden? Eugenie. Als ein heilig Los. Moench. Begreif' ich dich, so hebt aus tiefer Not Zu hoehern Regionen sich dein Blick. Erstorben ist im Herzen eigner Wille, Entscheidung hoffst du dir vom Waltenden. Ja wohl! Das ewig Wirkende bewegt, Uns unbegreiflich, dieses oder jenes Als
PREV.   NEXT  
|<   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   >>  



Top keywords:

Moench

 
Eugenie
 

entgegen

 
begabten
 

Wuerdige

 

bedraengt

 
Greise
 

vertraut

 

ersten

 

schmerzlichem


Bejahrte

 
Vertraun
 

uebertragen

 

versagten

 

Fremden

 

verbotnen

 

Vaternamen

 
eroeffne
 

Worten

 

gehend


weisen

 

Verkuemmerten

 

flieht

 

bedaecht

 

Leiden

 
tiefer
 
hoehern
 

Regionen

 
Erstorben
 

Begreif


heilig
 

fuehrst

 

waehlen

 

Versuchung

 
entscheiden
 

Herzen

 

bewegt

 

unbegreiflich

 
dieses
 

Wirkende


eigner

 
Entscheidung
 

hoffst

 

Waltenden

 

welchen

 
Hierhin
 

Linderung

 
Raestel
 

Pflicht

 

hoechste