r anvertraut,
Aus guter Ansicht irgend zu verraten,
So liegt sie tot in deinen Armen! Was
Ich selbst beweinen werde, muss geschehn.
Zweiter Auftritt
Hofmeisterin.
Die kuehne Drohung ueberrascht mich nicht!
Schon lange seh' ich dieses Feuer glimmen,
Nun schlaegt es blad in lichte Flammen aus.
Um dich zu retten, muss ich, liebes Kind,
Dich deinem holden Morgentraum entreissen.
Nur eine Hoffnung lindert meinen Schmerz;
Allein sie schwindet, wie ich sie ergreife.
Eugenie! Wenn du entsagen koenntest
Dem hohen Glueck, das unermesslich scheint,
An dessen Schwelle dir Gefahr und Tod,
Verbannung als ein Milderes begegnet.
O duerft' ich dich erleuchten! Duerft' ich dir
Verborgne Winkel oeffnen, wo die Schar
Verschworener Verfolger tueckisch lauscht!
Ach schweigen soll ich! Leise kann ich nur
Dich ahnungsvoll ermahnen; wirst du wohl
Im Taumel deiner Freude mich verstehen?
Dritter Auftritt
Eugenie. Hofmeisterin.
Eugenie.
Sei mir gegruesst! Du Freundin meines Herzens,
An Mutter Statt Geliebte, sei gegruesst!
Hofmeisterin.
Mit Wonne drueck' ich dich an dieses Herz,
Geliebtes Kind, und freue mich der Freude,
Die reich aus Lebensfuelle dir entquillt.
Wie heiter glaenzt dein Auge! Welch Entzuecken
Umschwebet Mund und Wange! Welches Glueck
Draengt aus bewegtem Busen sich hervor!
Eugenie.
Ein grosses Unheil hatte mich ergriffen,
Vom Felsen stuerzte Ross und Reiterin.
Hofmeistern.
O Gott!
Eugenie.
Sei ruhig! Siehst du doch mich wieder,
Gesund und hoch beglueckt, nach diesem Fall.
Hofmeisterin.
Und wie?
Eugenie.
Du sollst es hoeren, wie so schoen
Aus diesem Uebel sich das Glueck entwickelt.
Hofmeisterin.
Ach! Aus dem Glueck entwickelt oft sich Schmerz.
Eugenie.
Sprich boeser Vorbedeutung Wort nicht aus!
Und schrecke mich der Sorge nicht entgegen.
Hofmeisterin.
O moechtest du mir alles gleich vertrauen!
Eugenie.
Von allen Menschen dir zuerst. Nur jetzt,
Geliebte, lass mich mir. Ich muss allein
Ins eigene Gefuehl mich finden lernen.
Du weisst, wie hoch mein Vater sich erfreut,
Wenn unerwartet ihm ein klein Gedicht
Entgegenkommt, wie mir's der Muse Gunst
Bei manchem Anlass willig schenken mag.
Verlass mich! Eben schwebt mir's heiter vor,
Ich muss es haschen, sonst entschwindet's mir.
Hofmeisterin.
Wann soll wie sonst vertrauter Stunden Reihe
Mit reichlichen Gespraechen uns erquicken?
Wann oeffnen wir, zufriednen Maedchen gleich,
Die ihren Schmuck einander wiederholt
Zu zeig
|