orten soll sie in das fernste Land?
Sekretaer.
Sie fuehrt ein guenst'ger Wind sogleich davon.
Weltgeistlicher.
Und hier auf ewig gelte sie fuer tot!
Sekretaer.
Auf deiner Fabel Vortrag kommt es an.
Weltgeistlicher.
Der Irrtum soll im ersten Augenblick
Auf alle kuenft'ge Zeit gewaltig wirken.
An ihrer Gruft, an ihrer Leiche soll
Die Phantasie erstarren. Tausendfach
Zerreiss' ich das geliebte Bild und grabe
Dem Sinne des entsetzten Hoerenden
Mit Feuerzuegen dieses Unglueck ein.
Sie ist dahin fuer alle, sie verschwindet
Ins Nichts der Asche. Jeder kehret schnell
Den Blick zum Leben und vergisst im Taumel
Der treibenden Begierden, dass auch sie
Im Reihen der Lebendigen geschwebt.
Sekretaer.
Du trittst mit vieler Kuehnheit ans Geschaeft;
Besorgst du keine Reue hintennach?
Weltgeistlicher.
Welch eine Frage tust du? Wir sind fest!
Sekretaer.
Ein innres Unbehagen fuegt sich oft
Auch wider unsern Willen an die Tat.
Weltgeistlicher.
Was hoer' ich? Du bedenklich? Oder willst
Du mich nur pruefen, ob es euch gelang,
Mich, euren Schueler, voellig auszubilden?
Sekretaer.
Das Wichtige bedenkt man nie genug.
Weltgeistlicher.
Bedenke man, eh' noch die Tat beginnt.
Sekretaer.
Auch in der Tat ist Raum fuer Ueberlegung.
Weltgeistlicher.
Fuer mich ist nichts zu ueberlegen mehr!
Da waer' es Zeit gewesen, als ich noch
Im Paradies beschraenkter Freuden weilte,
Als, von des Gartens engem Hag umschlossen,
Ich selbst gesaete Baeume selber pfropfte,
Aus wenig Beeten meinen Tisch versorgte,
Als noch Zufriedenheit im kleinen Hause
Gefuehl des Reichtums ueber alles goss,
Und ich nach meiner Einsicht zur Gemeinde
Als Freund, als Vater aus dem Herzen sprach,
Dem Guten foerdernd meine Haende reichte,
Dem Boesen wie dem Uebel widerstritt.
O haette damals ein wohltaet'ger Geist
Vor meiner Tuere dich vorbei gewiesen,
An der du muede, durstig von der Jagd
Zu klopfen kamst; mit schmeichlerischem Wesen,
Mit suessem Wort mich zu bezaubern wusstest.
Der Gastfreundschaft geweihter, schoener Tag,
Er war der letzte rein genossnen Friedens.
Sekretaer.
Wir brachten dir so manche Freude zu.
Weltgeistlicher.
Und dranget mir so manch Beduerfnis auf.
Nun war ich arm, als ich die Reichen kannte;
Nun war ich sorgenvoll, denn mir gebrach's;
Nun hatt' ich Not, ich brauchte fremde Hilfe.
Ihr wart mir hilfreich, teuer buess' ich das.
Ihr nahmt mich zum Genossen eures Gluecks,
Mich zum Gesellen eurer Taten auf.
Zum Skla
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