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gleichgueltige Aufzeichnungen fuer den Tag. Manchmal war ein kraeftiges
Urteil quer darueber geschrieben, wie: Unsinn! Bloedsinn! Gewaesch!
Randers hatte eigentlich Notizen fuer Gerd Gerdsen machen wollen an
diesem Nachmittag. Aufzeichnungen aus seiner Jugendzeit. Aber er wollte
es nun lieber bis morgen lassen. Es traeumte sich so nett hier.
Vom SchuelhauseSchulhauselangen abgerissene Toene eines Kirchenliedes,
helle Kinderstimmen, und ab und an der harte, heisere Bass des Lehrers.
8.
Abends kam ein Gewitter. Es war schnell heraufgezogen. Aus der alten
Wetterecke hinter dem Schulhause und dem Lehreracker, wo die Wildkoppel
und das Fuerstenholz in einem stumpfen Winkel zusammenstiessen, kam es
her, eine schwarze Wand, die sich gleichmaessig vorschob. Eben hatte noch
die Sonne hinter dem Fuerstenberg ein rotes Feuer angezuendet, und jetzt
war alles finster. Eine unheimliche Stille. Kein Blatt ruehrte sich.
Alles war wie verstummt und erstarrt vor Angst. Dann ein dumpfes
Grollen, einmal, langhinrollend, dann Tropfen, zoegernd, schwer
auffallend, gleichsam versuchsweise.
Randers lag in seinem Zimmer auf dem Sofa und sah durch das offene
Fenster auf die dunkle Landstrasse. Draussen zerrte der Schullehrer
seine beiden Kuehe hinter sich her. Die Ketten klirrten und die schweren
Holzpfloecke schleiften ueber den Kies des Gartens.
Dann kam der erste Blitz und ein heller, knatternder Donner. Und die
Holunderbuesche im Garten legten sich fast ganz auf die Seite und die
Fensterfluegel ruettelten in den Angeln und eine Tuer schlug zu.
Und dann rauschte der Regen herab. War das ein Platschen und Klatschen,
und Spritzen und Tropfen, von allen Zweigen, von der Dachrinne, vom
Gesimse. Drueben warf der Wind die Kronen der hohen Buchen hin und her.
"Wie ein Schiff im Sturm," sagte Randers. Und er sah dieses Schiff, sah
es ganz deutlich. Es war ein grosser Dampfer. Die Wellen stuerzten aufs
Deck. Die Masten krachten, er sah die entsetzten Passagiere, hoerte ihr
Schreien. Und er sah den Kampf um die Rettungsguertel.
Aber das alles verlor sich, verwirrte sich ihm in ein undeutliches
Gewimmel. Klar sah er nur den Kapitaen auf der Bruecke. Der ist blass bis
unter die Muetze, die mit dem Sturmband unterm Kinn befestigt ist. Aber
wie aus Erz steht der Mann da, festgeklammert mit der Eisenfaust an dem
Gelaender der Kommandobruecke. Jetzt beugt er sich nieder. Er kritzelt
etwas auf ein Blatt Papier, reicht es dem Lot
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