en Plan des Roemers mit eignen
Erfindungen zu erweitern. Das vom Cecchi heisst "Die Mitgift" und wird vom
Riccoboni, in seiner Geschichte des italienischen Theaters, als eines von
den besten alten Lustspielen desselben empfohlen. Das vom Destouches
fuehrt den Titel "Der verborgne Schatz", und ward ein einziges Mal, im
Jahre 1745, auf der italienischen Buehne zu Paris, und auch dieses einzige
Mal nicht ganz bis zu Ende, aufgefuehret. Es fand keinen Beifall, und ist
erst nach dem Tode des Verfassers, und also verschiedene Jahre spaeter,
als der deutsche Schatz, im Drucke erschienen. Plautus selbst ist nicht
der erste Erfinder dieses so gluecklichen, und von mehrern mit so vieler
Nacheifrung bearbeiteten Stoffes gewesen; sondern Philemon, bei dem es
eben die simple Aufschrift hatte, zu der es im Deutschen wieder
zurueckgefuehret worden. Plautus hatte seine ganz eigne Manier, in
Benennung seiner Stuecke; und meistenteils nahm er sie von dem aller-
unerheblichsten Umstande her. Dieses z.E. nennte er "Trinummus", den
Dreiling; weil der Sykophant einen Dreiling fuer seine Muehe bekam.
Zehntes Stueck
Den 2. Juni 1767
Das Stueck des fuenften Abends (dienstags, den 28. April) war "Das
unvermutete Hindernis oder das Hindernis ohne Hindernis" vom Destouches.
Wenn wir die Annales des franzoesischen Theaters nachschlagen, so finden
wir, dass die lustigsten Stuecke dieses Verfassers gerade den
allerwenigsten Beifall gehabt haben. Weder das gegenwaertige, noch "Der
verborgne Schatz", noch "Das Gespenst mit der Trommel", noch "Der
poetische Dorfjunker" haben sich darauf erhalten; und sind, selbst in
ihrer Neuheit, nur wenigemal aufgefuehret worden. Es beruhet sehr viel auf
dem Tone, in welchem sich ein Dichter ankuendiget, oder in welchem er
seine besten Werke verfertiget. Man nimmt stillschweigend an, als ob er
eine Verbindung dadurch eingehe, sich von diesem Tone niemals zu
entfernen; und wenn er es tut, duenket man sich berechtiget, darueber zu
stutzen. Man sucht den Verfasser in dem Verfasser und glaubt, etwas
Schlechters zu finden, sobald man nicht das naemliche findet. Destouches
hatte in seinem "Verheirateten Philosophen", in seinem "Ruhmredigen", in
seinem "Verschwender" Muster eines feinern, hoehern Komischen gegeben, als
man vom Moliere, selbst in seinen ernsthaftesten Stuecken, gewohnt war.
Sogleich machten die Kunstrichter, die so gern klassifizieren, dieses zu
seiner eigentuemlichen Sphaere; was bei dem Poeten vi
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