rsichert, dass dieser Ring eine Erfindung
des Calprenede ist, wenigstens habe ich in keinem Geschichtschreiber das
geringste davon gelesen."
Allerdings stand es Corneillen frei, diesen Umstand mit dem Ringe zu
nutzen oder nicht zu nutzen; aber darin ging er zu weit, dass er ihn fuer
eine poetische Erfindung erklaerte. Seine historische Richtigkeit ist
neuerlich fast ausser Zweifel gesetzt worden; und die bedaechtlichsten,
skeptischsten Geschichtschreiber, Hume und Robertson, haben ihn in ihre
Werke aufgenommen.
Wenn Robertson in seiner Geschichte von Schottland von der Schwermut
redet, in welche Elisabeth vor ihrem Tode verfiel, so sagt er: "Die
gemeinste Meinung damaliger Zeit, und vielleicht die wahrscheinlichste
war diese, dass dieses Uebel aus einer betruebten Reue wegen des Grafen von
Essex entstanden sei. Sie hatte eine ganz ausserordentliche Achtung fuer
das Andenken dieses ungluecklichen Herrn; und wiewohl sie oft ueber seine
Hartnaeckigkeit klagte, so nannte sie doch seinen Namen selten ohne
Traenen. Kurz vorher hatte sich ein Vorfall zugetragen, der ihre Neigung
mit neuer Zaertlichkeit belebte und ihre Betruebnis noch mehr vergaellte.
Die Graefin von Nottingham, die auf ihrem Todbette lag, wuenschte die
Koenigin zu sehen und ihr ein Geheimnis zu offenbaren, dessen Verhehlung
sie nicht ruhig wuerde sterben lassen. Wie die Koenigin in ihr Zimmer kam,
sagte ihr die Graefin, Essex habe, nachdem ihm das Todesurteil gesprochen
worden, gewuenscht, die Koenigin um Vergebung zu bitten, und zwar auf die
Art, die Ihro Majestaet ihm ehemals selbst vorgeschrieben. Er habe ihr
naemlich den Ring zuschicken wollen, den sie ihm, zur Zeit der Huld, mit
der Versicherung geschenkt, dass, wenn er ihr denselben, bei einem
etwanigen Ungluecke, als ein Zeichen senden wuerde, er sich ihrer voelligen
Gnaden wiederum versichert halten sollte. Lady Scroop sei die Person,
durch welche er ihn habe uebersenden wollen; durch ein Versehen aber sei
er nicht in der Lady Scroop, sondern in ihre Haende geraten. Sie habe
ihrem Gemahl die Sache erzaehlt (er war einer von den unversoehnlichsten
Feinden des Essex), und der habe ihr verboten, den Ring weder der Koenigin
zu geben noch dem Grafen zurueckzusenden. Wie die Graefin der Koenigin ihr
Geheimnis entdeckt hatte, bat sie dieselbe um Vergebung; allein Elisabeth,
die nunmehr sowohl die Bosheit der Feinde des Grafen, als ihre eigene
Ungerechtigkeit einsahe, dass sie ihn im Verdacht eines unbaendi
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