icher Eifer usw."
Warum diese Rangordnung? Ist es erlaubt, die Dankbarkeit der Politesse
aufzuopfern? Der Bediente hat ihn gerettet; dem Bedienten gehoert das
erste Wort, der erste Ausdruck der Freude, so Bedienter, so weit unter
seinem Herrn und seines Herrn Freunden er auch immer ist. Wenn ich
Schauspieler waere, hier wuerde ich es kuehnlich wagen, zu tun, was der
Dichter haette tun sollen. Wenn ich schon, wider seine Vorschrift, nicht
das erste Wort an meinen Erretter richten duerfte, so wuerde ich ihm
wenigstens den ersten geruehrten Blick zuschicken, mit der ersten
dankbaren Umarmung auf ihn zueilen; und dann wuerde ich mich gegen
Rosalien und gegen Hamilton wenden, und wieder auf ihn zurueckkommen.
Es sei uns immer angelegener, Menschlichkeit zu zeigen, als Lebensart!
Herr Ekhof spielt den Sidney so vortrefflich--Es ist ohnstreitig eine von
seinen staerksten Rollen. Man kann die enthusiastische Melancholie, das
Gefuehl der Fuehllosigkeit, wenn ich so sagen darf, worin die ganze
Gemuetsverfassung des Sidney bestehet, schwerlich mit mehr Kunst, mit
groesserer Wahrheit ausdruecken. Welcher Reichtum von malenden Gesten, durch
die er allgemeinen Betrachtungen gleichsam Figur und Koerper gibt, und
seine innersten Empfindungen in sichtbare Gegenstaende verwandelt. Welcher
fortreissende Ton der Ueberzeugung!--
Den Beschluss machte diesen Abend ein Stueck in einem Aufzuge, nach dem
Franzoesischen des l'Affichard, unter dem Titel: "Ist er von Familie?" Man
erraet gleich, dass ein Narr oder eine Naerrin darin vorkommen muss, der es
hauptsaechlich um den alten Adel zu tun ist. Ein junger wohlerzogener
Mensch, aber von zweifelhaftem Herkommen, bewirbt sich um die
Stieftochter eines Marquis. Die Einwilligung der Mutter haengt von der
Aufklaerung dieses Punkts ab. Der junge Mensch hielt sich nur fuer den
Pflegesohn eines gewissen buergerlichen Lisanders, aber es findet sich,
dass Lisander sein wahrer Vater ist. Nun waere weiter an die Heirat nicht
zu denken, wenn nicht Lisander selbst sich nur durch Unfaelle zu dem
buergerlichen Stande herablassen muessen. In der Tat ist er von ebenso
guter Geburt, als der Marquis; er ist des Marquis Sohn, den jugendliche
Ausschweifungen aus dem vaeterlichen Hause vertrieben. Nun will er seinen
Sohn brauchen, um sich mit seinem Vater auszusoehnen. Die Aussoehnung
gelingt und macht das Stueck gegen das Ende sehr ruehrend. Da also der
Hauptton desselben ruehrender, als komisch ist: sollte uns ni
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