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ueberlaesst man sich solchen wehmuethigen Vorstellungen, weil einen nach einer ueberstandenen Gefahr unwillkuerlich nach starken Eindruecken fort verlangt. Jeder von uns war innerlich mit dem beschaeftigt, was sich eben vor unsern Augen zugetragen hatte. Es gibt Momente im Leben, wo einem, ohne dass man gerade verzagte, vor der Zukunft banger ist als sonst. Wir waren erst drei Tage auf dem Orinoco und vor uns lag eine dreimonatliche Fahrt auf Fluessen voll Klippen, in Fahrzeugen, noch kleiner als das, mit dem wir beinahe zu Grund gegangen waeren. Die Nacht war sehr schwuel. Wir lagen am Boden auf Haeuten, da wir keine Baeume zum Befestigen der Haengematten fanden. Die Plage der Moskitos wurde mit jedem Tag aerger. Wir bemerkten zu unserer Ueberraschung, dass die Jaguars hier unsere Feuer nicht scheuten. Sie schwammen ueber den Flussarm, der uns vom Lande trennte, und Morgens hoerten wir sie ganz in unserer Naehe bruellen. Sie waren auf die Insel, wo wir die Nacht zubrachten, heruebergekommen. Die Indianer sagten uns, waehrend der Eierernte zeigen sich die Tiger an den Ufern hier immer haeufiger als sonst, und sie seyen um diese Zeit auch am kecksten. Am 7. April. Im Weiterfahren lag uns zur Rechten die Einmuendung des grossen Rio Arauca, der wegen der ungeheuern Menge von Voegeln beruehmt ist, die auf ihm leben, zur Linken die Mission Uruana, gemeiniglich _Conception de Uruana_ genannt. Das kleine Dorf von 500 Seelen wurde um das Jahr 1748 von den Jesuiten gegruendet und daselbst Otomaken und Caveres- oder Cabres-Indianer angesiedelt. Es liegt am Fusse eines aus Granitbloecken bestehenden Berges, der, glaube ich, *Saraguaca* heisst. Durch die Verwitterung von einander getrennte Steinmassen bilden hier Hoehlen, in denen man unzweideutige Spuren einer. alten Cultur der Eingeborenen findet. Man sieht hier hieroglyphische Bilder, sogar Zuege in Reihen eingehauen. Ich bezweifle indessen, dass diesen Zuegen ein Alphabet zu Grunde liegt. Wir besuchten die Mission Uruana auf der Rueckkehr vom Rio Negro und sahen daselbst mit eigenen Augen die Erdmassen, welche die Otomaken essen und ueber die in Europa so viel gestritten worden ist. Wir massen die Breite des Orinoco zwischen der Isla de Uruana und der Isla de Manteca, und es ergaben sich, bei Hochwasser, 2694 Toisen, also beinahe vier Seemeilen. Er ist demnach hier, 194 franzoesische Meilen von der Muendung, achtmal breiter als der Nil bei Mansalout und Syout. Die Temperat
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