einlich, dass diese
derselben Familie angehoerenden Thiere einmal in einem noerdlicheren Lande
zusammen gelebt haetten, so koennte man glauben, sie fuehlen, auch naeher an
den Aequator versetzt, noch immer, nachdem sie sieben bis acht Monate ihre
Muskeln gebraucht, das Beduerfniss auszuruhen und bleiben auch unter einem
neuen Himmelsstrich ihrem Lebensgang treu, der aufs innigste mit ihrem
Koerperbau zusammenzuhaengen scheint.
Nachdem wir an der Muendung der Kanaele, die zum See Capanaparo fuehren,
vorbeigefahren, betraten wir ein Stromstueck, wo das Bett durch die Berge
des *Baraguan* eingeengt ist. Es ist eine Art Engpass, der bis zum Einfluss
des Rio Suapure reicht. Nach den Granitbergen hier hatten die Indianer
frueher die Strecke des Orinoco zwischen dem Einfluss des Arauca und dem des
Atabapo den Fluss *Baraguan* genannt, wie denn bei wilden Voelkern grosse
Stroeme in verschiedenen Strecken ihres Laufs verschiedene Namen haben. Der
Pass von Baraguan ist ein recht malerischer Ort. Die Granitfelsen fallen
senkrecht ab, und da die Bergkette, die sie bilden, von Nordwest nach
Suedost streicht, und der Strom diesen Gebirgsdamm fast unter einem rechten
Winkel durchbricht, so stellen sich die Hoehen als freistehende Gipfel dar.
Die meisten sind nicht ueber 170 Toisen hoch, aber durch ihre Lage inmitten
einer kleinen Ebene, durch ihre steilen, kahlen Abhaenge erhalten sie etwas
Grossartiges. Auch hier sind wieder ungeheure, an den Raendern abgerundete
Granitmassen, in Form von Parallelipipeden, ueber einander gethuermt. Die
Bloecke sind haeufig 80 Fuss lang und 20--30 breit. Man muesste glauben, sie
seyen durch eine aeussere Gewalt uebereinander gehaeuft, wenn nicht ein ganz
gleichartiges, nicht in Bloecke getheiltes, aber von Gaengen durchzogenes
Gestein anstaende und deutlich verriethe, dass das Zerfallen in
Parallelipipede von atmosphaerischen Einfluessen herruehrt. Jene zwei bis
drei Zoll maechtigen Gaenge bestehen aus einem quarzreichen, feinkoernigen
Granit im grobkoernigen, fast porphyrartigen, an schoenen rothen
Feldspathkrystallen reichen Granit. Umsonst habe ich mich in der
Cordillere des Baraguan nach der Hornblende und den Specksteinmassen
umgesehen, die fuer mehrere Granite der Schweizer Alpen charakteristisch
sind.
Mitten in der Stromenge beim Baraguan gingen wir ans Land, um dieselbe zu
messen. Die Felsen stehen so dicht am Fluss, dass ich nur mit Muehe eine
Standlinie von 80 Toisen abmessen konnte. Ich f
|