en uns die Indianer gerathen, aus dem Bivouac in eine
verlassene Huette zu ziehen, die zu den _'Conucos'_ der Einwohner von
Apures gehoert; sie verrammelten den Eingang mit Brettern, was uns ziemlich
ueberfluessig vorkam. Die Tiger sind bei den Katarakten so haeufig, dass vor
zwei Jahren ein Indianer, der am Ende der Regenzeit, eben hier in den
Conucos von Panumana, seine Huette wieder aufsuchte, dieselbe von einem
Tigerweibchen mit zwei Jungen besetzt sand. Die Thiere hatten sich seit
mehreren Monaten hier aufgehalten; nur mit Muehe brachte man sie hinaus,
und erst nach hartnaeckigem Kampfe konnte der Eigenthuemer einziehen. Die
Jaguars ziehen sich gern in verlassene Bauten, und nach meiner Meinung
thut der einzelne Reisende meist klueger, unter freiem Himmel zwischen zwei
Feuern zu uebernachten, als in unbewohnten Huetten Schutz zu suchen.
Bei der Abfahrt von der Insel Panumana sahen wir auf dem westlichen
Stromufer die Lagerfeuer wilder Guahibos; der Missionaer, der bei uns war,
liess einige blinde Schuesse abfeuern, um sie einzuschuechtern, sagte er, und
ihnen zu zeigen, dass wir uns wehren koennten. Die Wilden hatten ohne
Zweifel keine Canoes und wohl auch keine Lust, uns mitten auf dem Strom zu
Leibe zu gehen. Bei Sonnenaufgang kamen wir am Einfluss des Rio Anaveni
vorueber, der von den oestlichen Bergen herabkommt. Jetzt sind seine Ufer
verlassen; aber zur Jesuitenzeit hatte Pater Olmos hier Japuin- oder
Jaruro-Indianer in einem kleinen Dorfe zusammengebracht. Die Hitze am Tage
war so stark, dass wir lange an einem schattigen Platze hielten und mit der
Leine fischten. Wir konnten die Fische, die wir gefangen, kaum alle
fortbringen. Erst ganz spaet langten wir unmittelbar unter dem grossen
Katarakt in einer Bucht an, die der *untere Hafen* (_puerto de abaxo_)
heisst, und gingen, bei der dunkeln Nacht nicht ohne Beschwerde, auf
schmalem Fusspfad in die Mission Atures, eine Meile vom Flussufer. Man kommt
dabei ueber eine mit grossen Granitbloecken bedeckte Ebene.
Das kleine Dorf *San Juan Nepomuceno de los Atures* wurde im Jahr 1748 vom
Jesuiten Pater Francisco Gonzales angelegt. Es ist stromaufwaerts die
letzte vom Orden des heiligen Ignatius gegruendete christliche
Niederlassung. Die weiter nach Sued gelegenen Niederlassungen am Atabapo,
Cassiquiare und Rio Negro ruehren von den dem Franciskanerorden
angehoerenden Observanten her. Wo jetzt das Dorf Atures steht, muss srueher
der Orinoco geflossen seyn, und die vo
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