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r Mission Carichana 400 Salivas; im Jahr 1800 fand ich ihrer kaum 150. Vom Dorfe ist nichts uebrig als einige Lehmhuetten, die symmetrisch um ein ungeheuer hohes Kreuz herliegen. Wir trafen unter diesen Indianern eine Frau von weisser Abkunft, die Schwester eines Jesuiten aus Neu-Grenada. Unbeschreiblich ist die Freude, wenn man mitten unter Voelkern, deren Sprache man nicht versteht, einem Wesen begegnet, mit dem man sich ohne Dolmetscher unterhalten kann. Jede Mission hat zum wenigsten zwei solche Dolmetscher, _lenguarazes_. Es sind Indianer, etwas weniger beschraenkt als die andern, mittelst deren die Missionaere am Orinoco, die sich gegenwaertig nur selten die Muehe nehmen, die Landessprachen kennen zu lernen, mit den Neugetauften verkehren. Diese Dolmetscher begleiteten uns beim Botanisiren. Sie verstehen wohl spanisch, aber sie koennen es nicht recht sprechen. In ihrer faulen Gleichgueltigkeit geben sie, man mag fragen, was man will, wie auf Gerathewohl, aber immer mit gefaelligem Laecheln zur Antwort: "Ja, Pater; nein, Pater." Man begreift leicht, dass einem die Geduld ausgeht, wenn man Monate lang solche Gespraeche zu fuehren hat, statt ueber Gegenstaende Auskunft zu erhalten, fuer die man sich lebhaft interessirt. Nicht selten konnten wir nur mittelst mehrerer Dolmetscher und so, dass derselbe Satz mehrmals uebersetzt wurde, mit den Eingeborenen verkehren. "Von meiner Mission an," sagte der gute Ordensmann in Uruana, "werdet ihr reisen wie Stumme." Und diese Vorhersagung ist so ziemlich in Erfuellung gegangen, und um nicht um allen Nutzen zu kommen, den man aus dem Verkehr selbst mit den versunkensten Indianern ziehen kann, griffen wir zuweilen zur Zeichensprache. Sobald der Eingeborene merkt, dass man sich keines Dolmetschers bedienen will, sobald man ihn unmittelbar befragt, indem man auf die Gegenstaende deutet, so legt er seine gewoehnliche Stumpfheit ab und weiss sich mit merkwuerdiger Gewandtheit verstaendlich zu machen. Er macht Zeichen aller Art, er spricht die Worte langsam aus, er wiederholt sie unaufgefordert. Es scheint seiner Eigenliebe zu schmeicheln, dass man ihn beachtet und sich von ihm belehren laesst. Diese Leichtigkeit, sich verstaendlich zu machen, zeigt sich besonders auffallend beim unabhaengigen Indianer, und was die christlichen Niederlassungen betrifft, muss ich den Reisenden den Rath geben, sich vorzugsweise an Eingeborene zu wenden, die erst seit Kurzem *unterworfen* sind oder von Z
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