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eit zu Zeit wieder in den Wald laufen, um ihrer frueheren Freiheit zu geniessen. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass der unmittelbare Verkehr mit den Eingeborenen belehrender und sicherer ist, als der mittelst des Dolmetschers [S. Band II. Seite 25--26], wenn man nur seine Fragen zu vereinfachen weiss und dieselben hinter einander an mehrere Individuen in verschiedener Gestalt richtet. Zudem sind der Mundarten, welche am Meta, Orinoco, Cassiquiare und Rio Negro gesprochen werden, so unglaublich viele, dass der Reisende selbst mit dem bedeutendsten Sprachtalent nie so viele derselben sich aneignen koennte, um sich laengs der schiffbaren Stroeme von Angostura bis zum Fort San Carlos am Rio Negro verstaendlich zu machen. In Peru und Quito kommt man mit der Kenntniss der Oquichua- oder Incasprache aus, in Chili mit dem Araucanischen, in Paraguay mit dem Guarany; man kann sich wenigstens der Mehrzahl der Bevoelkerung verstaendlich machen. Ganz anders in den Missionen in spanisch Guyana, wo im selben Dorf Voelker verschiedenen Stammes unter einander wohnen. Hier waere es nicht einmal genug, wenn man folgende Sprachen verstaende: Caraibisch oder Carina, Guamo, Guahiva, Jaruro, Ottomaco, Maypure, Saliva, Marivitano, Maquiritare und Guaica, zehn Sprachen, von denen es nur ganz rohe Sprachlehren gibt und die unter einander weniger verwandt sind, als Griechisch, Deutsch und Persisch. Die Umgegend der Mission Carichana schien uns ausgezeichnet schoen. Das kleine Dorf liegt auf einer der grasbewachsenen Ebenen, wie sie von Encaramada bis ueber die Katarakten von Maypures hinaus sich zwischen all den Ketten der Granitberge hinziehen. Der Waldsaum zeigt sich nur in der Ferne. Ringsum ist der Horizont von Bergen begrenzt, zum Theil bewaldet, von duesterer Faerbung, zum Theil kahl, mit felsigten Gipfeln, die der Strahl der untergehenden Sonne vergoldet. Einen ganz eigenthuemlichen Charakter erhaelt die Gegend durch die fast ganz kahlen Felsbaenke, die oft achthundert Fuss im Umfang haben und sich kaum ein paar Zoll ueber die umgebende Grasflur erheben. Sie machen gegenwaertig einen Theil der Ebene aus. Man fragt sich mit Verwunderung, ob hier ein ungewoehnliches stuermisches Ereigniss Dammerde und Gewaechse weggerissen, oder ob der Granitkern unseres Planeten hier nackt zu Tage tritt, weil sich die Keime des Lebens noch nicht auf allen Punkten entwickelt haben. Dieselbe Erscheinung scheint in *Shamo* zwischen der Mongolei und China
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