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das heisst, man legte sie auf den Boden und steckte ihnen die Beine durch
zwei Holzstuecke mit Ausschnitten, um die man eine Kette mit Vorlegeschloss
legte. Am fruehen Morgen weckte uns das Geschrei eines jungen Mannes, den
man mit einem Seekuhriemen unbarmherzig peitschte. Es war *Zerepe*, ein
sehr verstaendiger Indianer, der uns in der Folge die besten Dienste
leistete, jetzt aber nicht mit uns gehen wollte. Er war aus der Mission
Atures gebuertig, sein Vater war ein Maco, seine Mutter vom Stamme der
Maypures; er war in die Waelder (_al monte_) entlaufen und hatte ein paar
Jahre unter nicht unterworfenen Indianern gelebt. Dadurch hatte er sich
mehrere Sprachen zu eigen gemacht, und der Missionaer brauchte ihn als
Dolmetscher. Nur mit Muehe brachten wir es dahin, dass der junge Mann
begnadigt wurde. "Ohne solche Strenge," hiess es, "wuerde es euch an Allem
fehlen. Die Indianer aus den Raudales und vom obern Orinoco sind ein
staerkerer und arbeitsamerer Menschenschlag als die am untern Orinoco. Sie
wissen wohl, dass sie in Angostura sehr gesucht sind. Liesse man sie machen,
so gingen sie alle den Fluss hinunter, um ihre Produkte zu verkaufen und in
voller Freiheit unter den Weissen zu leben, und die Missionen stuenden
leer."
Diese Gruende moegen scheinbar etwas fuer sich haben, richtig sind sie nicht.
Will der Mensch der Vortheile des geselligen Lebens geniessen, so muss er
allerdings seine natuerlichen Rechte, seine fruehere Unabhaengigkeit zum
Theil zum Opfer bringen. Wird aber das Opfer, das man ihm auferlegt, nicht
durch die Vortheile der Civilisation aufgewogen, so naehrt der Wilde in
seiner verstaendigen Einfalt fort und fort den Wunsch, in die Waelder
zurueckzukehren, in denen er geboren worden. Weil der Indianer aus den
Waeldern in den meisten Missionen als ein Leibeigener behandelt wird, weil
er der Fruechte seiner Arbeit nicht froh wird, desshalb veroeden die
christlichen Niederlassungen am Orinoco. Ein Regiment, das sich auf die
Vernichtung der Freiheit der Eingeborenen gruendet, toedtet die
Geisteskraefte oder hemmt doch ihre Entwicklung.
Wenn man sagt, der Wilde muesse wie das Kind unter strenger Zucht gehalten
werden, so ist diess ein unrichtiger Vergleich. Die Indianer am Orinoco
haben in den Aeusserungen ihrer Freude, im raschen Wechsel ihrer
Gemuethsbewegungen etwas Kindliches; sie sind aber keineswegs grosse Kinder,
sowenig als die armen Bauern im oestlichen Europa, die in der Barbarei des
Feud
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