oco sind nicht von derselben Art. Der Tabaksrauch verscheucht unsere
Schnacken, gegen die Zancudos hilft er nichts. Wenn die Anwendung vom
fetten und adstringirenden Stoffen(17) die ungluecklichen Landeseinwohner
vor der Insektenplage schuetzte, wie Pater GUMILLA behauptet, warum waere
der Brauch sich zu bemalen hier zu Lande nicht ganz allgemein geworden?
wie koennten so viele nackte Voelker, die sich bloss das Gesicht bemalen,
dicht neben solchen wohnen, die den ganzen Koerper faerben?
Es erscheint auffallend, dass die Indianer am Orinoco, wie die Eingeborenen
in Nordamerika, rothe Farbstoffe allen andern vorziehen. Ruehrt diese
Vorliebe davon her, dass der Wilde sich leicht ockerartige Erden oder das
Farbmehl des Rocou und des Chica verschafft? Das moechte ich sehr be-
zweifeln. In einem grossen Theil des tropischen Amerika waechst der Indigo
wild, und diese Pflanze, wie so viele andere Schotengewaechse, haetten den
Eingeborenen reichlich Mittel geboten, sich blau zu faerben wie die alten
Britannier, und doch sehen wir in Amerika keine mit Indigo bemalten
Staemme. Wenn die Amerikaner der rothen Farbe den Vorzug geben, so beruht
diess, wie schon oben bemerkt, wahrscheinlich auf dem Triebe der Voelker,
Alles, was sie nationell auszeichnet, schoen zu finden. Menschen, deren
Haut von Natur rothbraun ist, lieben die rothe Farbe. Kommen sie mit
niedriger Stirn, mit abgeplattetem Kopfe zur Welt, so suchen sie bei ihren
Kindern die Stirne niederzudruecken. Unterscheiden sie sich von andern
Voelkern durch sehr duennen Bart, so suchen sie die wenigen Haare, welche
die Natur ihnen wachsen lassen, auszuraufen. Sie halten sich fuer desto
schoener, je staerker sie die charakteristischen Zuege ihres Stammes oder
ihrer Nationalbildung hervortreten lassen.
Im Lager auf Pararuma machten wir die auffallende Bemerkung, dass sehr alte
Weiber mit ihrem Putz sich mehr zu schaffen machten als die juengsten. Wir
sahen eine Indianerin vom Stamme der Otomaken, die sich die Haare mit
Schildkroetenoel einreiben und den Ruecken mit Onoto und *Caruto* bemalen
liess; zwei ihrer Toechter mussten dieses Geschaeft verrichten. Die Malerei
bestand in einer Art Gitter von schwarzen sich kreuzenden Linien auf
rothem Grund; in jedes kleine Viereck wurde mitten ein schwarzer Punkt
gemacht, eine Arbeit, zu der unglaubliche Geduld gehoerte. Wir hatten sehr
lange botanisirt, und als wir zurueckkamen, war die Malerei noch nicht halb
fertig. Man wundert sich ue
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