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ne Sandstein- oder Conglomeratsormation angetroffen, aber keinen secundaeren Kalkstein, keine Spur von Versteinerungen. Der frische Nordostwind brachte uns mit vollen Segeln zur *Boca de la Tortuga*. Gegen eilf Uhr Vormittags stiegen wir an einer Insel mitten im Strome aus, welche die Indianer in der Mission Uruana als ihr Eigenthum betrachten. Diese Insel ist beruehmt wegen des Schildkroetenfangs, oder, wie man hier sagt, wegen der _Cosecha_ der *Eierernte*, die jaehrlich hier gehalten wird. Wir fanden hier viele Indianer beisammen und unter Huetten aus Palmblaettern gelagert. Das Lager war ueber dreihundert Koepfe stark. Seit San Fernando am Apure waren wir nur an oede Gestade gewoehnt, und so fiel uns das Leben, das hier herrschte, ungemein auf. Ausser den Guamos und Otomacos aus Uruana, die beide fuer wilde, unzaehmbare Staemme gelten, waren Caraiben und andere Indianer vom untern Orinoco da. Jeder Stamm lagerte fuer sich und unterschied sich durch die Farbe, mit der die Haut bemalt war. Wir fanden in diesem laermenden Haufen einige Weisse, namentlich _'Pulperos'_ oder Kraemer aus Angostura, die den Fluss herausgekommen waren, um von den Eingeborenen Schildkroeteneieroel zu kaufen. Wir trafen auch den Missionaer von Uruana, der aus Alcala de Henarez gebuertig war. Der Mann verwunderte sich nicht wenig, uns hier zu finden. Nachdem er unsere Instrumente bewundert, entwarf er uns eine uebertriebene Schilderung von den Beschwerden, denen wir uns nothwendig aussetzten, wenn wir auf dem Orinoco bis ueber die Faelle hinaufgingen. Der Zweck unserer Reise schien ihm in bedeutendes Dunkel gehuellt. "Wie soll einer glauben," sagte er, "dass ihr euer Vaterland verlassen habt, um euch auf diesem Flusse von den Moskitos auszehren zu lassen und Land zu vermessen, das euch nicht gehoert?" Zum Glueck hatten wir Empfehlungen vom Pater Gardian der Franciscaner-Missionen bei uns, und der Schwager des Statthalters von Barinas, der bei uns war, machte bald den Bedenken ein Ende, die durch unsere Tracht, unsern Accent und unsere Ankunft auf diesem sandigen Eiland unter den Weissen aufgetaucht waren. Der Missionar lud uns zu seinem frugalen Mahl aus Bananen und Fischen ein und erzaehlte uns, er sey mit den Indianern ueber die "Eierernte" heruebergekommen, "um jeden Morgen unter freiem Himmel die Messe zu lesen und sich das Oel fuer die Altarlampe zu verschaffen, besonders aber um diese _republica de Indios y Castellanos_ in Ordnung zu halt
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