dieser Insel gefaehrlich; und
andere gleiche Beispiele finden sich. Schlimmer aber ist, was die
Weissen brachten, vor allen Syphilis und Blattern. Erstere Seuche ist
zwar ueberall bekannt genug, wo die Europaeer hinkommen, und so also auch
von Alters her in Afrika und Amerika, wo sie eingeschleppt wurde (in
Californien nach Rollin, La Perouses Schiffsarzt bei La Perouse 2, 289;
in Guyana nach Schomburgk 2, 336). Gefaehrlicher aber ist sie vor allen
fuer die Polynesier geworden, denn hier beguenstigte ihre Mittheilung und
Verbreitung die ausserordentliche Luederlichkeit dieser Voelker gar sehr;
und da die Polynesier durch ihre Lueste vielfach entnervt waren, so
wurden hierdurch auch die Formen dieser Krankheiten immer grauenvoller.
Und so finden wir sie hier vom aeussersten Osten bis zum fernsten Westen.
Auf Waihu (Osterins.) ist sie jetzt haeufig eingeschleppt von Europaeern
(Moerenhout 1, 26). Auf Neu-Seeland findet sie sich, namentlich an den
Kuesten, wo die Eingeborenen mit den Europaeern am meisten verkehren, und
so schlimm, dass eine Menge Verwachsungen u. dergl. durch sie entstehen
(Dieffenbach 2, 17-25). Auf Tonga hatte sie Cooks Mannschaft, wie Cook
selbst erzaehlt dritte Reise 2, 390 eingeschleppt; doch kann sie hier
nicht allzu heftig gewirkt haben, denn Mariner (2, 270) gibt an, dass
durchaus nichts Syphilitisches sich auf der Gruppe finde und dass ein
Fall, welcher auf franzoesischer Ansteckung beruhte, so rasch toedtlich
verlief, dass er weiter keine Folgen hatte. Allein ob nicht die Art von
Gonorrhoee mit ardor urinae, die er 268 als in Tonga heimisch erwaehnt,
doch noch vielleicht von Cooks Mannschaft herstammte? Auch auf dem
Gilbertarchipel und den Ratakinseln--denselben Inseln, wo Chamisso
Anfang dieses Jahrhunderts so paradiesische Tage verlebte--ist die
Syphilis und andere Seuchen durch europaeische Seeleute eingeschleppt
(Meinicke Zeitschr. 398), wie denn ueberhaupt Mikronesien auch sonst sehr
durch solche boesen Einwirkungen gelitten hat (Gulick 245).
Aber am schlimmsten hat diese Seuche auf Tahiti und Hawaii gewuethet. In
Tahiti ist sie so allgemein, dass fast jede Familie von ihr beruehrt ist
(Moerenhout 1, 228-29); und schon um 1790 waren zwei Fuenftel der Insel
venerisch (eb. 2, 425). Da nun diese entsetzliche Krankheit theils gar
nicht, theils schlecht geheilt und behandelt wurde, so ward sie ein
Hauptmittel fuer die Dezimirung der Eingeborenen (eb. 2, 405). Vankouver
(1790) spricht von den Ver
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