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en verstand; nicht weil er jenes schon bereist hatte, sondern weil er, wie erwaehnt, von Geburt selbst Sibirier war. Sein Vater, der vor zehn Jahren verstorbene Peter Strogoff, bewohnte die in dem gleichnamigen Gouvernement gelegene Stadt Omsk, woselbst seine Mutter, Marfa Strogoff, noch jetzt lebte. Dort, in jenen wilden Steppen der Provinzen Omsk und Tobolsk, war es, wo der furchtbare sibirische Jaeger seinen Sohn Michael "verstaehlt" hatte, wie der landlaeufige Ausdruck hiess. Sommer und Winter, im gluehenden Sonnenbrande, wie in der grimmigsten Kaelte, streifte er ueber die endlosen Ebenen, durch die Laerchen- und Weidengebuesche, durch die duestern Kiefernwaelder, legte seine Fallen aus, verfolgte das kleinere Wild mit dem Gewehre, das grosse mit dem Spiesse und dem Waidmesser. Unter grossem Wilde verstand man hierbei aber den sibirischen Baeren, eine furchtbare und sehr wilde Art, welche an Groesse ihren Verwandten in den Polargegenden vollstaendig gleichkommt. Peter Strogoff hatte mehr als neununddreissig Baeren erlegt, das will sagen, dass auch schon der vierzigste unter seiner Hand gefallen war, - und man weiss ja, wenn den Jagdgeschichten aus Russland einigermassen zu trauen ist, wie viele Jaeger bis zum neununddreissigsten Baeren gluecklich davon kamen und beim vierzigsten unterliegen mussten! Peter Strogoff hatte diese Unglueckszahl also ueberschritten, ohne auch nur eine Schramme davon zu tragen. Von da ab unterliess es der damals elfjaehrige Michael Strogoff niemals, seinen Vater bei den Jagdausfluegen zu begleiten, wobei er die "Ragatina" trug, d. h. eine Art Gabelspiess, um seinem Vater, der meist nichts als ein Messer bei sich fuehrte, im Nothfall zu Hilfe zu kommen. Mit dem vierzehnten Jahre hatte Michael Strogoff seinen ersten Baeren erlegt, und zwar ganz allein, was nicht so gar viel heissen will; nachdem er diesen aber abgezogen, hatte er auch das Fell des riesigen Thieres bis nach dem mehrere Werst entfernten vaeterlichen Hause geschleppt, - was bei dem Kinde eine ungewoehnliche Kraft voraussetzen liess. Diese Lebensweise bekam ihm gut, und als er das Mannesalter erreichte, vermochte er Alles zu ertragen, Frost und Hitze, Hunger und Durst, Muehsal und Plage. Er war mit einem Wort, so wie die Jakuten des unwirthbaren Nordens, ein ganzer Mann von Eisen. Er hielt leicht vierundzwanzig Stunden aus, ohne etwas zu essen, zehn Naechte, ohne zu schlafen, und begnuegte sich mit einem Lager in der fr
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