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st, gewiss! versetzte Michael Strogoff in einem etwas bestimmteren Tone, als er seinem Aeussern, d. h. einem einfachen Kaufmanne, entsprach. -- Tritt heran, dass ich Dich erkenne!" Michael Strogoff, der sich noch rechtzeitig erinnerte, dass er auf keinen Fall eine Unklugheit begehen duerfe, wich unwillkuerlich aus. -- "Mich hat Keiner noethig zu erkennen", erwiderte er. Ganz ruhig trat er etwa zehn Schritte von dem Anfragenden zurueck. Bei genauerer Betrachtung ueberzeugte er sich, dass er es mit einer Art Zigeuner zu thun hatte, wie man sie haeufig bei allen Messen und Maerkten trifft, und deren Beruehrung nach keiner Seite hin angenehm ist. Weiter erkannte er auch noch trotz der zunehmenden Dunkelheit einen geraeumigen Wagen, die gewoehnliche Wohnung dieser Zigeuner oder Tsiganen, die sich in Russland ueberall in Massen umhertreiben, wo einige Kopeken zu erhaschen sind. Der Zigeuner war inzwischen einige Schritte vorgetreten und schickte sich eben an, Michael Strogoff weiter auszufragen, als sich die Thuer der Bude oeffnete. Ein Weib, welches kaum zu sehen war, trat rasch heraus und eiferte in einem rohen Dialect, den Michael Strogoff als ein Gemisch von mongolischer und sibirischer Sprache erkannte: "Wieder ein Spion! Lass ihn und komm zum Essen. Die 'Papluka'(1) wartet." Michael Strogoff musste unwillkuerlich lachen, als er diesen Titel hoerte, er, der vielmehr allen Spionen moeglichst auswich. In derselben Sprache, aber mit wesentlich abweichendem Accente, antwortete der Zigeuner einige Worte, etwa des Inhalts: "Du hast recht, Sangarre; uebrigens werden wir morgen weg sein! -- Schon morgen? entgegnete das Weib halblaut und offenbar einigermassen ueberrascht. -- Ja wohl, Sangarre, bedeutete sie der Zigeuner, morgen, unser Vater selbst sendet uns weg ... wohin wir wollen!" Hiernach zogen sich Beide in die Bude zurueck, deren Thuer von Innen sorgfaeltig geschlossen wurde. "Recht nett, sagte sich Michael Strogoff; wenn diese Zigeuner aber hoffen, nicht verstanden zu werden, so rathe ich ihnen, sich in meiner Gegenwart einer andern Sprache zu bedienen." Als geborener Sibirier, der seine ganze fruehe Jugend in der Steppe verlebt hatte, kannte Michael Strogoff, wie erwaehnt, fast alle gebraeuchlichen Mundarten von der Tartarei bis zum Eismeere. Um die zwischen dem Zigeuner und dem Weibe gewechselten Worte selbst bekuemmerte er sich blutwenig. Welches Interesse konnte er daran haben? Bei
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