fest auf den Boden und draengte das schwerfaellige Fuhrwerk einige Schritte
vorwaerts.
Der gewaltige Block flog vorueber, streifte dem jungen Manne fast die Brust
und benahm ihm den Athem, wie eine vorbeisausende Kanonenkugel. Knisternd
und Funken spruehend zersprangen die Steine auf der Strasse.
"Bruder!" hatte zum Tode erschrocken Nadia gerufen, welche die ganze Scene
beim Leuchten eines Blitzes mit angesehen hatte.
-- Nadia! antwortete Michael Strogoff, keine Furcht, Nadia!
-- Um meinetwillen koennte ich mich niemals fuerchten.
-- Gott ist mit uns, Schwester!
-- Mit mir gewiss, Bruder, da er mich auf Deinen Weg geleitet hat!" sagte
halblaut das junge Maedchen.
Der Anstoss, den der Tarantass durch Michael Strogoff's Anstrengung erhielt,
sollte nicht verloren sein. Er ward zur Anregung fuer die stutzenden
Pferde, die fruehere Richtung wieder einzuschlagen. Von Michael Strogoff
und dem Jemschik so zu sagen gezerrt, klommen sie bergauf bis zu einem
schmalen von Norden nach Sueden verlaufenden Kamme, wo sie gegen den
directen Anprall des Unwetters einigermassen gesichert waren. Die Berglehne
zur Rechten bildete hier eine Art Saegewerk durch einen vorspringenden
Felsen, der sich mitten in einem schaeumenden Wildwasser erhob. Hier
wuethete wenigstens kein gefahrdrohender Wirbelwind und der Platz schien
einigermassen haltbar, waehrend in der Peripherie dieser scheinbaren Cyclone
sich gewiss kein Mensch oder Thier haette aufrecht erhalten koennen.
Wirklich wurden einige Tannen, die mit ihren Wipfeln den Felsenscheitel
ueberragten, in einem Augenblick gekoepft, so als sauste eine Riesensense
ueber die Hochflaeche dahin.
Das Unwetter tobte jetzt in vollster Wuth. Grell flammten die Blitze in
den Engpass hinein und in einem Athem rollte der furchtbare Donner. Der
Boden schien unter den furchtbaren Schlaegen zu erzittern, so als wuerde die
ganze Uralkette erschuettert.
Zum Glueck hatte man den Tarantass in einer tiefen Felsenaushoehlung ziemlich
gut unterbringen koennen, wo ihn der Sturm nur etwas von der Seite traf;
doch war er nicht so vollkommen geschuetzt, dass er nicht manchmal durch
einige von den Bergvorspruengen abgeleitete Seitenstroemungen tuechtig
geschuettelt worden waere. Dabei stiess er wohl gegen die Felsmauer, dass man
befuerchten musste, ihn in tausend Truemmer zersplittert zu sehen.
Nadia musste den von ihr eingenommenen Platz verlassen. Michael Strogoff
fand bei einer Nachsuchung mit Hil
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