ch froehlich sterben, da ich
die schoenste Maid erblickt, die je auf Erden gewandelt!"
Alba blieb vor ihm stehen, ein leises Rot ueberflog ihre Wangen, und ihn
mit grossen[30.4] Augen anschauend sagte sie: "Bin ich denn schoen?"
"Ja, wunderschoen, so reizend bist Du mit Deinem goldenen Haar und Deinen
goldenen Augen, dass ich Dich liebe, von dieser Stunde an!"
"Und ich liebe Dich auch!" sagte die unschuldige Maid, die nicht wusste,
dass man unter[30.5] den Menschen gewoehnlich nicht sagt, was man
denkt. --
"Aber sage nicht, mein Haar sei golden, Gold ist ja[30.6] so haesslich!"
"Haesslich?" Der Koenigssohn lachte. "Das habe ich noch nie gehoert? Hast Du
denn so viel Gold gesehen, dass Du es haesslich findest?"
"Ach ja, ich sehe ja nichts als Gold, statt gruener Baeume nur Gold, statt
Blumen Gold, statt Menschen Gold, solche Haufen!" sie breitete ihre Arme
aus und drehte sich um sich selbst. "O wie viel lieber[31.1] moechte ich
auf dem schoenen Tier sitzen! Ich habe noch nie ein Pferd gesehen, darf
ich's anruehren?"
"Ja, freilich, streicheln[31.2] sogar und zu mir heraufsteigen auch; Du
sollst reiten, so lange Du willst!"
Er hiess[31.3] sie, ihren Fuss auf den seinigen stellen und beide Haende in
die seinigen legen, so zog er sie vor sich auf den Sattel, schlang den
Arm um sie und gab dem Pferd die Sporen. Er dachte, sie wuerde sich
fuerchten; das fiel der holden Unschuld aber gar nicht ein, denn sie
kannte keine Gefahr. Sobald der Boden weich wurde, gab er die Zuegel
nach, und fort jagten sie, bald unter dem Waldesschatten, bald ueber
blumige Wiesen.
Alba jauchzte, klatschte in die Haende und rief: "Schneller! noch
schneller!"
So kamen sie in die Naehe der Stadt, die sie durchreiten mussten, um auf
einen Huegel zum Koenigsschloss zu gelangen. Da wurde es[31.4] ploetzlich
der Maid bange:
"Sind das alles[31.5] Menschen?" fragte sie, als sie im Schritt durch
die Strassen ritten. "Und die kleinen Haeuser blaest der Wind nicht um?"
"Nein!" lachte Porfirie. "Hier weht der Wind nicht so, wie dort oben bei
Euch!"
"Hier, meine Leute," rief er, "hier bringe ich Euch Eure Koenigin! Sie
ist eine Wunderblume, und ich habe sie mir vom Felsen gepflueckt."
"Aber ich bin keine Koenigin!" sagte Alba erschrocken.
"Ich, ich bin ein Koenig, und da Du mein Weib wirst, so wirst Du
Koenigin!"
"Dein Weib? Aber ich sollte ja keinen Mann haben, sagte meine Mutter."
"Das hat sie nur so gesagt, weil sie wusste,
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