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, fuehlte er eine erkaltete, steife Hand, die sie hielt und die er nicht oeffnen konnte. Er gedachte, sie mit den Zaehnen zu zerbeissen, da merkte er, dass er keine Zaehne mehr hatte, und wenn er sich zu viel bewegte, rollte die Erde herab und beengte mehr und mehr den Raum, in welchem er atmete. Da kroch er langsam an die tote Hand heran, lockerte die Schlinge und zog den Kopf heraus. Jetzt konnte er sich ruehren. Mit grosser Vorsicht begann er, wie ein Maulwurf, die Erde wegzukratzen, den Platz unter dem Stein schonend, dass er atmen konnte. Er musste oft absetzen, denn immer, wenn er glaubte, Luft zu haben, stiess er auf einen Toten, den er nicht aus dem Wege raeumen konnte. Aber endlich, endlich ward eine Stelle hell, so weit wie die Dicke eines Fingers, dann wie eine Hand, und wie trunken sog er die Luft ein, die hereinstroemte. Mit letzter Anstrengung arbeitete er sich frei. Als er den Tag sah, ward er ohnmaechtig. Wie lange er so gelegen, wusste er nicht. Als er die Augen aufschlug, war es ringsum totenstill; Freund und Feind waren verschwunden, und was[47.1] unter dem Berge begraben lag, das stand nicht mehr auf, um zu erzaehlen, was geschehen sei. Bujor kam sich gar nicht vor wie ein grosser Held, der er doch war, sondern wie ein armes, verlassenes Menschenkind, das gar kein Recht hatte, am Leben zu sein, da es[47.2] tot war, fuer Freund und Feind. Doch regten sich Hunger und Durst, und er schwankte auf matten Beinen zu Thal. Lieber wollte er von den Drachen gespiesst und geschleift werden, als so elend Hungers[47.3] sterben, allein unter lauter Leichen. Aber kein Feind liess[47.4] sich sehen, und Bujor konnte zum Fluss gelangen, seinen Durst zu stillen; dann sah er sich um, wo die Seinen hingekommen sein koennten. Auf[47.5] Tage im Umkreise gab[47.6] es keine Menschen dort; was[47.7] Beine hatte, war entflohen, und was nicht fliehen konnte, war getoetet. Bujor wandte sich den Bergen zu; dort konnten die Heere sein, die wie[48.1] vom Erdboden verschwunden waren. Er schlug aber einen falschen Weg ein und kam weiter und weiter von ihnen ab. Sie waren schon wieder zu Thal gezogen, bevor er sie erreichte. Endlich war er das[48.2] Suchen muede und dachte: "Sie halten mich ja doch fuer tot, warum suche ich sie noch?" stieg weiter in die Berge und ward wieder Schaefer, wie er es[48.3] frueher gewesen. Wenn er dann abends[48.4] den Hirten seine Geschichte erzaehlte, so lachten sie ueber seine schoene Erfindung, denn
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