nschen, die ich hasse!"
* * * * *
Und wirklich dauerte es nicht lange, da eilte Alba, vom Wandern matt, im
weissen Samtkleide, dass vom Staube befleckt war, den Berg herauf.
"Wo, wo ist er?" fragte sie mit blassen Lippen.
"So!" sprach die Alte, "mir[37.4] bist Du entlaufen, mit einem fremden
Mann, und kommst wieder und fragst nicht nach mir, sondern nach ihm? Er
ist nicht hier!" --
"Doch,[38.1] doch, ich fand seine Spur, bis zu dem Schnee dort!"
"Weiter kam er auch[38.2] nicht!" lachte die Alte. "Er ist in Deinen
Edelsteinen erstickt!"
Mit einem furchtbaren Schrei stuerzte Alba auf die Schneeflaeche und
begann mit ihren Haenden sie wegzuscharren. Aber umsonst. Zu schwer lag
die Decke, die den Geliebten verhuellte, zu fest war sie gefroren! Mit
dem Ausruf: "O, Mutter! Mutter! Was hast Du mir gethan?" fiel Alba tot
neben Eis und Schnee hin. Baba Coaja stiess einen so furchtbaren Fluch
aus, dass der Berg wankte, ihre Burg zusammenstuerzte und sie samt ihrem
Golde unter ihren Truemmern begrub. --
An der Stelle aber, wo die schoene Alba ihr Leben ausgehaucht hatte,
keimte eine weisse Blume in weissem Samtkleide auf, die man seitdem "Alba
Regina,"[38.3] zu deutsch "Edelweiss,"[38.4] genannt hat. Sie blueht nur
dicht beim ewigen Schnee, der den Geliebten bedeckt, so weiss und rein,
wie sie selber war. --
Vielleicht verwandelt sich der Schnee einstmals wieder in Edelsteine,
wenn ihn eine unschuldsvolle Jungfrau betritt. --
Das Stueck Goldfaden, das Alba gesponnen, sucht man noch immer, und jede
Braut hofft, sie habe es erhascht; darum fuerchtet sich keine vor den
Goldfaeden,[38.5] die so gefaehrlich sind, sondern jede glaubt, ihr sei
das Glueck beschert.
IV
Der Tschachlau
In der Moldau[39.1] steht ein maechtiger Berg, fast so hoch wie der
Bucegi;[39.2] der heisst der Tschachlau; er erscheint sogar hoeher als der
Bucegi, weil er ohne Vorberge gerade aus dem Thal emporsteigt und seinen
schneegekroenten Gipfel leuchten laesst, als ein Wahrzeichen rumaenischen
Heldentums.
* * * * *
An einem Morgen, sehr fruehe, stieg ein beruehmter alter Baerenjaeger mit
leichten Schritten den Berg empor.
Mosch[39.3] Gloantza war weit und breit wegen seiner kuehnen Jagden
bekannt; er ging[39.4] sogar in die Hoehle des Baeren, mit einem
brennenden Wachslicht am Ende des Buechsenlaufs und schoss den Baren tot.
Ein guter Erzaehler war er auch, Mo
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