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nd Niemand an Bord verstand es besser, auch der unangenehmsten Lage die heitere Seite abzugewinnen, wie gerade sie. Die liebste Gesellschafterin dabei war ihr die froehliche Marie, deren junges Herz sich auch leicht und rasch ueber Alles wegsetzen konnte, was etwa noch trueb und traurig fuer sie im Schoos der Zukunft verborgen lag. Anna war schon zu ernst; die Sorge um der Eltern Wohl, das Bewusstsein, was diese Alles in der Heimath aufgegeben, und manche Befuerchtung die Kellmann, sie betreffend, zu Hause ausgesprochen, wollte sie nicht verlassen, und lag oft wie ein trueber Schatten auf ihrer Stirn, und auch Hedwig, die fast den Tag ueber immer bei ihnen war, konnte noch nicht vergeben was sie gelitten, was verloren, und musste oft gewaltsam die ihr vielleicht unbewusst aufsteigende Thraene zurueckzwingen, das Auge der froehlichen jungen Frau nicht zu trueben, die ja Alles that, was in ihren Kraeften stand, das arme Kind fuer das Gelittene zu entschaedigen -- lieber Gott, ungeschehen konnte sie ja nicht machen, was die Vergangenheit gebracht. Henkel selber war meist ernst, zu ernst nach Clara's Sinn, und konnte Stundenlang mit verschraenkten Armen und in tiefen Gedanken das Quarterdeck begehn, wenn ihn die junge Frau nicht manchmal gewaltsam aus seinen Traeumen riss, und ihn so lange quaelte und neckte, bis er sich laechelnd ihrem Willen fuegte. Einen besseren Gesellschafter aber hatten sie in dem kleinen munteren Herr von Hopfgarten, der, wenn er sich nur irgend von dem fast unvermeidlichen Nachmittags-Whist, wo Henkel manchmal seine Stelle einnahm, losmachen konnte, die Seele der ganzen Cajuete wurde, Gesellschaftsspiele angab und ausfuehrte, an denen dann selbst Lobensteins und das schwaermerische Fraeulein von Seebald Theil nehmen mussten, oder auch Geschichten und Anekdoten erzaehlte, ueber die sich Clara oft todtlachen wollte. Mit Thraenen im Auge vor Lachen erklaerte sie dabei mehrmals, es sei ihr unendlich leid, den thoerichten Schritt schon gethan und sich in Deutschland mit dem muerrischen Herrn Henkel verheirathet zu haben, waere das nicht geschehn, sie naehme keinen anderen als Herrn von Hopfgarten, denn ein besser zu einander passendes Paar gaebe es doch nicht auf der weiten Gottes Welt, und Herr von Hopfgarten betheuerte dann ebenfalls, er sei der Ungluecklichste der Sterblichen, ein wahrer lebendiger Tantalus, dem sein Glueck jetzt, in Gestalt der liebenswuerdigsten jungen Frau, vor der Nase herumlief
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