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Lande Schinken daraus, und diess rechtfertigt gewissermassen den Namen _'Wasserschwein'_, den manche alte Naturgeschichtschreiber dem Chiguire beilegen. Die geistlichen Missionare lassen sich in den Fasten diese Schinken ohne Bedenken schmecken; in ihrem zoologischen System stehen das Guertelthier, das Wasserschwein und der Lamantin oder die Seekuh neben den Schildkroeten; ersteres, weil es mit einer harten Kruste, einer Art Schaale bedeckt ist, die beiden andern, weil sie im Wasser wie auf dem Lande leben. An den Ufern des Santo Domingo, Apure und Arauca, in den Suempfen und auf den ueberschwemmten Savanen der Llanos kommen die Chiguire in solcher Menge vor, dass die Weiden darunter leiden. Sie fressen das Kraut weg, von dem die Pferde am fettesten werden, und das _Chiguirero_ (Kraut des Chiguire) heisst. Sie fressen auch Fische, und wir sahen mit Verwunderung, dass das Thier, wenn es, erschreckt durch ein nahendes Canoe, untertaucht, 8--10 Minuten unter Wasser bleibt. Wir brachten die Nacht, wie immer, unter freiem Himmel zu, obgleich auf einer *Pflanzung*, deren Besitzer die Tigerjagd trieb. Er war fast ganz nackt und schwaerzlich braun wie ein Zambo, zaehlte sich aber nichts destoweniger zum weissen Menschenschlag. Seine Frau und seine Tochter, die so nackt waren wie er, nannte er Donna Isabela und Donna Manuela. Obgleich er nie vom Ufer des Apure weggekommen, nahm er den lebendigsten Antheil "an den Neuigkeiten aus Madrid, an den Kriegen, deren kein Ende abzusehen, und an all den Geschichten dort drueben (_todas las cosas de alla_). Er wusste, dass der Koenig von Spanien bald zum Besuche "Ihrer Herrlichkeiten im Lande Caracas" herueber kommen wuerde, setzte aber scherzhaft hinzu: "Da die Hofleute nur Weizenbrod essen koennen, werden sie nie ueber die Stadt Valencia hinaus wollen, und wir werden sie hier nicht zu sehen bekommen." Ich hatte einen Chiguire mitgebracht und wollte ihn braten lassen; aber unser Wirth versicherte uns, _nos otros cavalleros blancos_ weisse Leute wie er und ich, seyen nicht dazu gemacht, von solchem _'Indianerwildpret'_ zu geniessen. Er bot uns Hirschfleisch an; er hatte Tags zuvor einen mit dem Pfeil erlegt, denn er hatte weder Pulver noch Schiessgewehr. Wir glaubten nicht anders, als hinter einem Bananengehoelze liege die Huette des Gehoeftes; aber dieser Mann, der sich auf seinen Adel und seine Hautfarbe so viel einbildete, hatte sich nicht die Muehe gegeben, aus Palmblaettern eine Ajo
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