gedaempfter Ton ueber einer so farbenfrohen Landschaft
wie der, durch die wir jetzt kommen." Aber er hoerte nicht, er fasste
nichts ausser Mary. Der weisse Schleier, der von ihrem roten Haar
zurueckgeschlagen war, der halbgeoeffnete, frische Mund brachte ihn um den
Verstand. Alice meinte, der Wald dufte viel staerker, seit die
japanischen Baumarten herangewachsen seien. Immer, wenn diese Baeume
berauschende Wellen in den hergebrachten europaeischen Waldduft
hineingoessen, sei's, als floegen fremde Voegel mit fremdartigem Schrei
zwischen den Baeumen auf. Sofort behauptete Franz Roey energisch, die
heimischen Voegel des Waldes haetten davon einen anderen Gesang bekommen.
So wunderbar schoen, wie sie diesen Morgen saengen, meinte er, haetten sie
noch nie gesungen.
Alices Angst vor einer Explosion stieg. Sie wollte ihn ablenken, indem
sie ihn auf die Farbenkontraste von Wald und Wiese und Fernsicht
aufmerksam machte. Gerade der Weg nach Bagatelle hinaus ist so reich
daran. Aber Franz Roey sass rueckwaerts und musste sich jedesmal erst
umdrehen, bis er sehen konnte, was Alice ihm zeigen wollte. Das machte
ihn ungeduldig, um so mehr als Mary und er jedesmal in ihrem Gespraech
unterbrochen wurden. "Wollen wir nicht lieber aussteigen und ein Stueck
gehen?" fragte er. Aber davor hatte Alice die meiste Angst; auf was fuer
Gedanken konnte er da nicht kommen?!
"Sehen Sie sich doch um!" rief sie ihm zu. "Ist es nicht, als wenn die
Farben hier Choere singen?"--"Wo?" fragte er gereizt.--"Herrgott, sehen
Sie doch bloss das verschiedene Gruen in demselben Wald! Sehen Sie doch
nur! Und daneben wieder das Gruen der Wiese!"--"Mir liegt nichts daran,
das zu sehen! Nicht ein Deut!" Er drehte sich wieder zu den Damen um und
lachte. "Waere es nicht doch besser, auszusteigen?" bestuermte er sie
wieder. "Es ist doch was anderes, im Walde herumzulaufen, als ihn
anzusehen. Ebenso mit dem Rasen."--"Das Betreten des Rasens ist
verboten!"--"Zum Donnerwetter, so gehen wir eben auf der Landstrasse und
besehen uns alles. Das ist viel schoener, als in dem engen Wagen zu
sitzen!" Mary stimmte ihm zu.
"Zum Spazierengehen habe ich Sie aber nicht hier herausgefahren. Wir
wollten den Anblick des historischen Schlosses Bagatelle geniessen und
den Wald, in dem es liegt. So was gibt es nicht wieder. Und dann wollten
wir doch soweit wie moeglich hinaus. Daraus wird aber nichts, wenn wir
gehen."
Dieser Appell hielt sie eine Weile im Schach. Die Besitzerin
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