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usammen, als sie damals lange Kleider bekam? Oder Vater vielleicht?" Dann wurde nicht mehr von langen Kleidern gesprochen. Es wurde ueberhaupt nicht mehr gesprochen. Sie gingen fort. Weiter geschah nichts. Es ergab sich von selbst, dass sie am naechsten Tage, statt zum Unterricht zu kommen, mit dem Vater ausfuhr, um die Sache mit den Kleidern zu ordnen. Des weiteren, dass sie sich von dort in die Museen begaben. Sie setzten diese taeglichen Ausfahrten bis zur Abreise fort. Mit dem Unterricht war es vorbei. Als sei nichts vorgefallen, gingen sie jeden Abend zu Dreien ins Konzert oder in die Oper oder ins Schauspiel. Sie wollten die Zeit, die ihnen noch blieb, ausnutzen. In den ersten Tagen des Juni waren sie in Kopenhagen. Hier erwartete sie ein Brief von Onkel Klaus. Joergen Thiis, sein Pflegesohn, sei Leutnant geworden; Klaus wolle draussen in seinem Landhause einen Fruehlingsball geben, aber er warte damit, bis sie heimkaemen. Wann sie kaemen? Darauf freute sich Marit sehr. Den schoenen, schlanken Joergen kannte sie. Er war der Sohn des Bezirksamtmanns, seine Mutter war Klaus Krogs Schwester. Also musste jetzt ein Ballkleid komponiert werden; die Erwaegungen waren sehr kurz, keiner sagte vorlaeufig ein Wort. Das Spannende der Sache, ob dieses Kleid wohl lang sein werde, verschloss jeder in seiner Brust. Als der grosse Augenblick des Massnehmens kam, fragte die Dame, die es tat: "Das gnaedige Fraeulein soll doch ein langes Kleid haben?" Marit sah zu Frau Dawes hin, die rot wurde. Was aber schlimmer war: die Dame selbst wurde auch rot. Sie nahm eilig nach dem kurzen Kleide Mass, das Marit anhatte. Am zwanzigsten Juni fand also der Ball statt. Ein schwueler Tag ohne Sonne. Die Gaeste standen im Garten vor dem grossen Landhause, als das Boot anlegte, mit dem Marit und ihr Vater kamen; sie waren die letzten. Sie stieg allein aus. Der alte Klaus stapfte lang und duerr und mit ungeheuer weiten Beinkleidern zu ihr hinunter, ohne Hut mit blanker Glatze und feuchtglaenzendem Gesicht. Er hielt sie durch eine Handbewegung zurueck, waehrend er zu Anders Krog im Boot hinuntersah: "Willst Du nicht heraufkommen?"--"Nein, nein! Tausend Dank!" Das Boot stiess ab. Jetzt erst sah er Marit an, die Frau Dawes in ihrem langen Brief als die groesste Schoenheit beschrieben hatte, die sie je gesehen. Er starrte sie an, verbeugte sich und kam naeher; er roch nach Tabak und schmunzelte mit seinem grossen, weit offnen, unappetitliche
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