t ihn doch die Strasse nichts an,
und er hat sich im ganzen Prozess gar zu laessig bewiesen.
Breme.
Nun, so lasst's gut sein. Setzt euch und hoert mich an. (Sie setzen
sich.)
Martin.
Ich bin recht neugierig, zu hoeren.
Breme.
Ihr wisst, dass die Gemeinden schon vierzig Jahre lang mit der
Herrschaft einen Prozess fuehren, der auf langen Umwegen endlich nach
Wetzlar gelangt ist und von dort den Weg nicht zurueckfinden kann. Der
Gutsherr verlangt Fronen und andere Dienste, die ihr verweigert, und
mit Recht verweigert; denn es ist ein Rezess geschlossen worden mit
dem Grossvater unsers jungen Grafen--Gott erhalt' ihn!--Der sich diese
Nacht eine erschreckliche Brausche gefallen hat.
Martin.
Eine Brausche?
Peter.
Gerade diese Nacht?
Albert.
Wie ist das zugegangen?
Martin.
Das arme liebe Kind!
Breme.
Das will ich euch nachher erzaehlen. Nun hoert mich weiter an. Nach
diesem geschlossenen Rezess ueberliessen die Gemeinden an die Herrschaft
ein paar Fleckchen Holz, einige Wiesen, einige Triften und sonst noch
Kleinigkeiten, die euch von keiner Bedeutung waren und der Herrschaft
viel nutzten; denn man sieht, der alte Graf war ein kluger Herr, aber
auch ein guter Herr. Leben und leben lassen, war sein Spruch. Er
erliess den Gemeinden dagegen einige zu entbehrende Fronen und--
Albert.
Und das sind die, die wir noch immer leisten muessen.
Breme.
Und machte ihnen einige Konvenienzen--
Martin.
Die wir noch nicht geniessen.
Breme.
Richtig, weil der Graf starb, die Herrschaft sich in Besitz dessen
setzte, was ihr zugestanden war, der Krieg einfiel, und die Untertanen
noch mehr tun mussten, als sie vorher getan hatten.
Peter.
Es ist akkurat so; so hab' ich's mehr als einmal aus des Advokaten
Munde gehoert.
Breme.
Und ich weiss es besser als der Advokat, denn ich sehe weiter. Der
Sohn des Grafen, der verstorbene gnaedige Herr, wurde eben um die Zeit
volljaehrig. Das war, bei Gott! Ein wilder boeser Teufel, der wollte
nichts herausgeben und misshandelte euch ganz erbaermlich. Er war im
Besitz, der Rezess war fort und nirgends zu finden.
Albert.
Waere nicht noch die Abschrift da, die unser verstorbener Pfarrer
gemacht hat, wir wuessten kaum etwas davon.
Breme.
Diese Abschrift ist euer Glueck und euer Unglueck. Diese Abschrift gilt
alles vor jedem billigen Menschen, vor Gericht gilt sie nichts.
Haettet ihr diese Abschrift nicht, so waeret ihr ungewiss in dieser
Sache. Haette man diese Absch
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