liches
und im tiefsten Grunde rechtliches weibliches Wesen bis zur
Leibenswuerdigkeit gemildert wird. Und so laesst sich einsehen, dass
der Akt ziemlich tumultuarisch und, insofern es der bedenkliche
Gegenstand erlaubt, fuer das Gefuehl nicht ganz unertraeglich geendigt
wird. Vielleicht bedauert man, dass der Verfasser die Schwierigkeiten
einer solchen Szene nicht zur rechten Zeit zu ueberwinden bemueht war.)
Vierter Aufzug
Erster Auftritt
(Bremens Wohnung.)
Breme. Martin. Albert.
Breme.
Sind eure Leute alle an ihren Posten? Habt ihr sie wohl unterrichtet?
Sind sie gutes Muts?
Martin.
Sobald Ihr mit der Glocke stuermt, werden sie alle da sein.
Breme.
So ist's recht! Wenn im Schlosse die Lichter alle aus sind, wenn es
Mitternacht ist, soll es gleich angehen. Unser Glueck ist's, dass der
Hofrat fortgeht. Ich fuerchte sehr, er moechte bleiben und uns den
ganzen Spass verderben.
Albert.
Ich fuerchte so noch immer, es geht nicht gut ab. Es ist mir schon zum
voraus bange, die Glocke zu hoeren.
Breme.
Seid nur ruhig. Habt ihr nicht heute selbst gehoert, wie uebel es jetzt
mit den vornehmen Leuten steht? Habt ihr gehoert, was wir der Graefin
alles unters Gesicht gesagt haben?
Martin.
Es war ja aber nur zum Spass.
Albert.
Es war schon zum Spasse grob genug.
Breme.
Habt ihr gehoert, wie ich eure Sache zu verfechten weiss? Wenn's Ernst
gilt, will ich so vor den Kaiser treten. Und was sagt ihr zum Herrn
Magister, hat sich der nicht auch wacker gehalten?
Albert.
Sie haben's Euch aber auch brav abgegeben. Ich dachte zuletzt, es
wuerde Schlaege setzen; und unsere gnaedige Kontess--war's doch, als wenn
ihr seliger Herr Vater leibhaftig dastuende.
Breme.
Lasst mir das gnaedige weg, es wird sich bald nichts mehr zu gnaedigen
haben. Seht, hier hab' ich die Briefe schon fertig, die schick' ich
in die benachbarten Gerichtsdoerfer. Sobald's hier losgeht, sollen die
auch stuermen und rebellieren und auch ihre Nachbarn auffordern.
Martin.
Das kann was werden.
Breme.
Freilich! Und alsdann Ehre, dem Ehre gebuehrt! Euch, meine leiben
Kinder. Ihr werdet als die Befreier des Landes angesehn.
Martin.
Ihr, Herr Breme, werdet das groesste Lob davontragen.
Breme.
Nein, das gehoert sich nicht; es muss jetzt alles gemein sein.
Martin.
Indessen habt Ihr's doch angefangen.
Breme.
Gebt mir die Haende, brave Maenner! So standen einst die drei grossen
Schweizer, Wilhelm Tell, Walther Staubba
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