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uns fuer das, was wir in den naechsten Auftritten erdulden sollen, vorlaeufig einigermassen zu entschaedigen. Denn nun versammelt sich um den Teetisch, wo Luise einschenkt, nach und nach das ganze Personal des Stuecks, so dass zuletzt auch die Bauern eingefuehrt werden. Da man sich nun nicht enthalten kann, von Politik zu sprechen, so tut der Baron, welcher Leichtsinn, Frevel und Spott nicht verbergen kann, den Vorschlag, sogleich eine Nationalversammlung vorzustellen. Der Hofrat wird zum Praesidenten erwaehlt, und die Charaktere der Mitspielenden, wie man sie schon kennt, entwickeln sich freier und heftiger. Die Graefin, das Soehnchen mit verbundenem Kopfe neben sich, stellt die Fuerstin vor, deren Ansehen geschmaelert werden soll und die aus eigenen liberalen Gesinnungen nachzugeben geneigt ist. Der Hofrat, verstaendig und gemaessigt, sucht ein Gleichgewicht zu erhalten, ein Bemuehen, das jeden Augenblick schwieriger wird. Der Baron spielt die Rolle des Edelmanns, der von seinem Stande abfaellt und zum Volke uebergeht. Durch seine schelmische Verstellung werden die andern gelockt, ihr Innerstes hervorzukehren. Auch Herzensangelegenheiten mischen sich mit ins spiel. Der Baron verfehlt nicht, Karolinen die schmeichelhaftesten Sachen zu sagen, die sie zu ihren schoensten Gunsten auslegen kann. An der Heftigkeit, womit Jakob die Gerechtsame des graeflichen Hauses verteidigt, laesst sich eine stille, unbewusste Neigung zu der jungen Graefin nicht verkennen. Luise sieht in allem diesen nur die Erschuetterung des haeuslichen Gluecks, dem sie sich so nahe glaubt, und wenn die Bauern mitunter schwerfaellig werden, so erheitert Bremenfeld die Szene durch seinen Duenkel, durch Geschichtchen und guten Humor. Der Magister, wie wir ihn schon kennen, ueberschreitet vollkommen die Grenze, und da der Baron immerfort hetzt, laeuft es endlich auf Persoenlichkeiten hinaus, und als nun vollends die Brausche des Erbgrafen als unbedeutend, ja laecherlich behandelt wird, so bricht die Graefin los, und die Sache kommt so weit, dass dem Magister aufgekuendigt wird. Der Baron verschlimmert das Uebel, und er bedient sich, da der Laerm immer staerker wird, der Gelegenheit, mehr in Karolinen zu dringen und sie zu einer heimlichen Zusammenkunft fuer die Nacht zu bereden. Bei allem diesen zeigt sich die junge Graefin entschieden heftig, parteiisch auf ihren Stand, hartnaeckig auf ihren besitz, welche Haerte jedoch durch ein unbefangenes, rein natuer
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