fuer seine Unpersoenlichkeit
und Kaelte entschaedigen, denen allerdings auch alle anderen, die mit ihm
in Beruehrung traten, ausgesetzt waren.
Das waren dann die kleinen lachenden Inseln, die in dem uferlosen Meer
auftauchten, auf dem sie sich befand. Es war eben alles so eingetroffen,
wie sie es--von Zweifeln waehrend ihrer Brautzeit wiederholt
ergriffen--vorhergesehen. Neuerdings kam sie, da mit den alten Knoops
auch Margarete wieder zurueckgekehrt war, leichter ueber die Entbehrungen
ihres Herzens und die sich in ihr immer mehr festsetzende Bitterkeit
fort.----
* * * * *
Aehnlich, wie bei den jungen Knoops, standen die Dinge bei Klamms, nur
mit dem Unterschiede, dass sich Alfred von Klamm auf die Arbeit geworfen,
und mit Eifer und mit immer steigenderem Erfolge den Geschaeften, der
Leitung und der Druckerei zugewendet, hier Ersatz fuer das zu finden
gesucht hatte, was er in seiner Ehe entbehrte.
Es kamen nicht eigentlich Scenen zwischen ihm und Adelgunde vor. Dazu
war er zu kavaliermaessig geartet, und dazu war sie eine zu leichtlebige,
bequeme Natur. Ueberdies wirkte bei ihr noch die eifersuechtige Liebe
nach, die sie fuer Klamm empfand.
Aber es verging fast keine Woche, in der sie nicht ueber die eingetretene
Veraenderung klagte.
Er war und blieb ein Gegner von Visiten, ueberfluessigen
gesellschaftlichen Ruecksichten und all den Nichtigkeiten, die nun einmal
fuer Frau Adelgunde den Mittelpunkt ihrer Gedanken bildeten.
Ihre Toilette, ihre taeglichen Ausfahrten, ihre Besuche und jene Sucht,
stets einen Hofhalt um sich zu bilden und eine Hauptrolle zu spielen,
hielten sie in Atem. Und da Alfred nur immer mit halbem Interesse dabei
war, oder deutlich zeigte, welchen starken Zwang er sich auflegen muesse,
ihr nachzugehen, da ihn immer nur seine Zeitung, seine Geschaefte, die
Politik und oeffentliche Vorgaenge interessierten, lebte jeder ein Dasein
fuer sich. Jeder legte an den Tag, dass er sich in des anderen Thun und
Treiben nicht hineinzuversetzen vermoege.
Was Frau Adelgunde besonders empfand, war der Umstand, dass sich die
bereits angebahnten Beziehungen zu den hoechsten Kreisen der Berliner
Gesellschaft schon wieder zu lockern begannen, nachdem ihr Mann die
Leitung uebernommen hatte.
Es wurden einmal Unterschiede gemacht! Man bediente sich seiner, wenn
man ihn brauchte--eine Zeitung war eine Macht--aber der frueheren
Gesellschaftsgleichberechtigung geschah Beeintr
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