iches Wort reden. Er habe einen
festen Entschluss gefasst. Den Inhalt wuerden sie bald erfahren.--
Hierauf griff er nach Hut und Stock, erklaerte, dass er, da er frische
Luft und andere Eindruecke zu seiner Besaenftigung gebrauche, allein zur
Stadt fahren wolle, und befahl dem schon mit recht muerrischer Miene auf
dem Bock sitzenden Kutscher, vorwaerts zu machen.
Nachdem er sich entfernt hatte, eroerterten Mutter und Tochter die
Vorgaenge in einer moeglichst sanften und sachlichen Weise.
Sie nahmen sich vor, auf Herrn von Knoop nach seiner Rueckkehr
versoehnlich einzusprechen, aber ihn auch bei der ersten sich dazu
bietenden Gelegenheit zu bitten, dass sie ihr Leben anders einrichteten.
Mutter und Tochter hatten schon erfahren, dass man sie im Grunde doch nur
als Emporkoemmlinge ansah. Bei ihren Besuchen in der Nachbarschaft, auf
den Guetern, war man ihnen wohl hoeflich, aber nichts weniger als sehr
zuvorkommend begegnet.
Man liess sie dafuer buessen, dass sie sich einbildeten, sie seien nun schon
Gleichberechtigte. Was war ein erkaufter Adel? Mutter und Tochter
fuehlten eine heisse Scham, um die Gunst so Denkender zu buhlen.
Aber auch in ihrem bisherigen Bekanntenkreis in Berlin hatten sie starke
Enttaeuschungen erfahren. Dort machte sich der Neid breit. Die
angeseheneren Familien, die Knoops ihre Thueren bisher geoeffnet, mit
ihnen, wenn auch nicht eng, aber doch in sehr freundlicher Weise
verkehrt, hatten nun nichts mehr vor jenen voraus!
Jetzt standen Knoops mit Geld und Rang ueber ihnen! Das passte ihnen
nicht!--
Das Benehmen der jungen Herren gegenueber Margarete war auch ein ganz
anderes geworden. Die Gutgearteten, die Absichten auf sie gehabt hatten,
zogen sich zurueck, weil sie nicht den Eindruck hervorrufen wollten, sie
wuerben nur um die reiche Erbin! Und wiederum draengten sich die auf ihren
Geldbeutel Spekulierenden jetzt mehrfach mit solcher Unzartheit an sie
heran, dass es sie verletzte.
Herr von Knoop hatte frueher seine ihn stark in Anspruch nehmende
Thaetigkeit gehabt. Er hatte einen Tageszweck besessen. Jetzt langweilte
er sich, er beschaeftigte sich fortwaehrend mit seiner Gesundheit und
bildete sich zum Hypochonder aus. Infolgedessen war seine Laune meistens
keine gute. Er noergelte um nichts; er quaelte seine Umgebung mit
Kleinlichkeiten. Und wiederum, wenn die vornehme Gesellschaft in Frage
kam, konnte er, trotz eben hervorgehobener Beschwerden, alles, war er zu
Opfern stets ber
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